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Homöopathie und Schulmedizin gleich auf

07.11.2005  00:00 Uhr

Homöopathie und Schulmedizin gleich auf

von Elke Wolf, Karlsruhe

Die schulmedizinische und die homöopathische Behandlung vieler chronischer Erkrankungen sind gleich wirksam. Allerdings ist die Homöopathie, anders als bislang vermutet, nicht preiswerter. Das ist das Fazit eines Modellprojektes der IKK Hamburg, das auf dem Homöopathie-Kongress der DHU in Karlsruhe vorgestellt wurde.

Das Projekt umfasst Daten von 315 Erwachsenen mit Kopfschmerzen, Lendenwirbelsäulen-Beschwerden, depressivem Syndrom, Schlafstörungen und chronischer Sinusitis sowie von 178 Kindern mit allergischer Rhinitis, Asthma bronchiale und Neurodermitis. Diese Patienten gehörten je nach Behandlungsart in verschiedene Gruppen. Für die Auswertung wurden sie über die Diagnosen hinweg miteinander in einer prospektiven, multizentrischen, jedoch offenen und nicht randomisierten Kohortenstudie verglichen. Die Patienten konnten selbst unter 160 Medizinern einen schulmedizinisch oder homöopathisch orientierten Arzt aussuchen. Das Modellprojekt war für ein Jahr angelegt. Am Beginn der Behandlung, nach sechs und zwölf Monaten wurden die Therapiestrategien bewertet, stellte Dr. Claudia Becker-Witt vom Institut für Sozialmedizin, Epidemiologie und Gesundheitsökonomie an der Charité in Berlin die Eckdaten vor.

Bei den homöopathisch therapierten Kindern ­ die Selbsteinschätzung gaben zumeist die Eltern ab ­ verbesserte sich der Gesundheitszustand stärker als bei den konventionell behandelten Kindern. Diese Einschätzung wurde auch von den behandelnden Ärzten geteilt. Die Erwachsenen der Homöopathiegruppe sahen ihre Beschwerden ebenfalls signifikant gebessert im Vergleich zu den schulmedizinisch Behandelten. Diese Einschätzung teilten die Ärzte jedoch nicht. Sie bewerteten den Behandlungserfolg in beiden Gruppen gleich, informierte Becker-Witt.

Auch die Lebensqualität, unterteilt in körperliche und mentale, wurde abgefragt. Was die körperliche Lebensqualität betrifft, lag die Homöopathiegruppe nach sechs Monaten signifikant vorne. Nach einem Jahr hatte die Schulmedizin aufgeholt, beide Therapierichtungen standen sich in nichts nach. Bezüglich der mentalen Lebensqualität unterschieden sich die beiden Gruppen nicht.

Überraschend dürfte der Punkt sein, dass die Homöopathie keinen Einspareffekt zeigte. Denn dieses Argument führen Homöopathie-Anhänger gerne ins Feld. Ebenfalls verwunderlich ist die Tatsache, dass es keinen Unterschied in der Zufriedenheit mit der jeweiligen Behandlungsart gab. Erstaunlich deshalb, weil die Unzufriedenheit oft maßgebend dafür ist, dass Patienten von der Schulmedizin zur Homöopathie wechseln. Dies Ergebnis ließe sich aber dadurch erklären, dass die Patienten die Behandlungsart selbst wählen durften.

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