Pharmazeutische Zeitung online

Deutschland hat einige WHO-Ziele verpasst

10.09.2001  00:00 Uhr

IMPFUNGEN

Deutschland hat einige WHO-Ziele verpasst

von Ulrich Brunner, Brüssel

Obwohl in Deutschland alle modernen Vakzinen für Standard- und Indikationsimpfungen zur Verfügung stehen, klagen Experten noch immer über eine mangelnde Durchimpfungsrate. Schuld daran ist ihrer Meinung nach auch ein Mangel an epidemiologischen Daten zu den entsprechenden Krankheiten und den Impfungen.

Seit einigen Jahren gehe es zwar mit der Erfassung von Schutzimpfungen besonders bei Kindern bergauf, gegenüber Skandinavien, Großbritannien und den USA bestehe aber noch erheblicher Nachholbedarf, betonte der stellvertretende Vorsitzende der Ständigen Impfkommission (STIKO), Professor Dr. Sieghart Dittmann, kürzlich auf einer Pressekonferenz von GlaxoSmithKline in Rixensart bei Brüssel. Auch die Surveillance, also das Überwachen der Impfungen sowie der Inzidenz der Krankheiten, sei immer noch verbesserungsbedürftig. Dittmann bewertete das Anfang Januar in Kraft getretene Infektionsschutzgesetz, das das bisher geltende Bundesseuchengesetz ablöste, als Schritt in die richtige Richtung. Das neue Gesetz schreibt unter anderem eine ärztliche Meldepflicht für Verdachtsfälle und Impfkomplikationen vor.

Die Ende der neunziger Jahre von der Weltgesundheitsorganisation WHO im Programm "Gesundheit für alle" gesteckten Ziele habe Deutschland bei weitem nicht für alle Infektionskrankheiten erreicht. So sollten die Masern bis 2007 eliminiert und das Ergebnis bis 2010 bestätigt sein. Laut Dittmann in Deutschland "ein Wunschtraum". "Wir haben nach wie vor ein Masern-Problem", mahnte der Experte. Während 80 Prozent aller Kinder bei Schuleintritt ihre erste Immunisierung hinter sich haben, beträgt die Impfrate bei der Auffrischung lediglich 20 Prozent. Eigentlich müssten die Kinder schon im zweiten oder dritten Lebensjahr die Impfungen erhalten, erklärte Dittmann.

Auch bei der Keuchhusten-Impfung hinkt Deutschland hinter anderen Industrienationen her. Die Skandinavier und auch Länder wie die Slowakei haben hier die Nase vorn. Seit kurzem empfiehlt die STIKO daher eine Auffrischimpfung zwischen elftem und achtzehnten Lebensjahr. Dittmann: "Keuchhusten ist auch eine Erkrankung der Älteren." Der Hausarzt müsse an Pertussis denken, wenn seine Patienten über einen längeren Zeitraum unter chronischem Husten leiden. Die Diagnose ließe sich jedoch nur mit einer Laboruntersuchung bestätigen.

Den Trend zu Vielfachimpfungen bewertete Dittmann positiv. Der Impfkalender bei Säuglingen und Kleinkindern ließe sich heute mit einem Sechsfach-Impfstoff oder zwei Dreifach-Kombinationen absolvieren. Top

© 2001 GOVI-Verlag
E-Mail: redaktion@govi.de

Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
SENDEN
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa