Pharmazeutische Zeitung online

Antibiotikagabe während der Schwangerschaft

07.10.1996  00:00 Uhr

- Medizin

  Govi-Verlag

Antibiotikagabe während der Schwangerschaft

  Schwangere Frauen stehen Arzneimitteln oft skeptisch gegenüber. Es muß ihnen aber klar sein, daß eine Antibiotikatherapie während der Schwangerschaft notwendig werden kann, denn Infektionen können auch den Embryo schädigen. Je nach Schwangerschaftsstadium sind einige Antibiotika allerdings kontraindiziert.

Der Wiesbadener Professor Dr. Ernst-Gerhard Loch hält die Einnahme von Penicillinen, Cephalosporinen, Erythromycin und Clindamycin während der Schwangerschaft für unbedenklich. Er riet jedoch, in jedem Fall den Erreger zu ermitteln, um so schmalbandig wie möglich therapieren zu können.

Bis zur zwölften Schwangerschaftswoche werden Gehirn, Auge, Herz und Extremitäten angelegt. In diesem Zeitraum ist der Embryo besonders sensibel, deshalb sind Vancomycin, Sulfonamide und Trimethoprim kontraindiziert. Tetracycline sind in jeder Phase der Schwangerschaft ungünstig, da sich die Substanz im fetalen Skelett ablagert und zu Störungen im Knochenaufbau führt. Von der 12. bis zur 39. Schwangerschaftswoche sind Sulfonamide und Trimethoprim verwendbar, danach jedoch nicht. In der Stillzeit sind Tetracycline, Sulfonamide und Trimethoprim kontraindiziert.

Wann auf jeden Fall behandeln?

Infektionskrankheiten mit deutlichen Entzündungserscheinungen sollten während der Schwangerschaft auf jeden Fall behandelt werden. Auch eine asymptomatische Bakteriurie muß nach Lochs Auskunft unbedingt behandelt werden, da sie zu einer aufsteigenden Harnwegs- und Niereninfektion führen kann. Aufgrund des damit verbundenen Blutdruckanstieges bedeutet dies für das Kind eine unmittelbare Gefahr. Therapie der Wahl sei hier die Behandlung mit Aminopenicillinen, so Loch.

Chlamydien- und Toxoplasmose-Infektionen sollten während der Schwangerschaft ebenfalls unbedingt behandelt werden. Beide Bakterientypen erhöhen die Mortalität des Embryos. Chlamydien sollten mit Erythromycin oder Amoxicillin behandelt werden, eine Toxoplasmose-Infektion je nach Schwangerschaftsstadium mit Pyrimethamin, Sulfonamiden oder Spiramycin.

Die beste Therapie nützt jedoch nichts, wenn die Mutter nicht mitmacht. Aufklärungsarbeit durch Ärzte und Apotheker wird daher immer entscheidend den Therapieerfolg mitbestimmen. Den Therapieerfolg kann aber auch die werdende Mutter beeinflussen, indem sie besonders viel Flüssigkeit zu sich nimmt und damit eine optimale Flüssigkeitszirkulation aufrecht erhält.

PZ-Artikel von Anita Schweiger, Bad Reichenhall    

© 1996 GOVI-Verlag
E-Mail:
redaktion@govi.de

Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
SENDEN
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa