Arteriomobil im Einsatz gegen die Schaufensterkrankheit |
20.05.2002 00:00 Uhr |
PZ Etwa 3,5 Millionen Menschen in Deutschland leiden an der peripheren arteriellen Verschlusskrankheit (pAVK). Unbehandelt drohen den Patienten schwere Komplikationen bis hin zur Beinamputation. Das "arteriomobil" des AVK-Selbsthilfegruppen Berufsverband e. V. bietet Interessierten die Möglichkeit, sich daraufhin untersuchen zu lassen.
Schmerzen in den Beinen beim Gehen sind keine Alterserscheinung. Sie werden verursacht durch Arterienverkalkung in Gefäßen, die die Gliedmaßen versorgen. Den Namen Schaufensterkrankheit erhielt die periphere arterielle Verschlusskrankheit, weil die Betroffenen oft versuchen, ihre Beschwerden zu verbergen, indem sie vor den Auslagen von Geschäften Pausen einlegen.
Die pAVK verläuft in vier Stadien. Stadium zwei entspricht der Schaufensterkrankheit. Bevor Betroffene jedoch überhaupt etwas davon bemerken, sind die Gefäße bereits zur Hälfte verschlossen. Nur jeder Dritte mit pAVK hat tatsächlich Beschwerden. Tückisch, denn jährlich müssen 35 000 Beine auf Grund der Erkrankung amputiert werden.
Risikofaktoren für die pAVK sind Rauchen, Bluthochdruck, Zuckerkrankheit, erhöhte Blutfettwerte und Übergewicht. Das "arteriomobil" ist mit Unterstützung der Firma Merck KGaA, Darmstadt, seit fünf Jahren im ganzen Bundesgebiet unterwegs, um Menschen über Risikofaktoren und den Zustand ihrer eigenen Gefäße aufzuklären. "Die Nachfrage ist hoch", so Manfred Pfeiffer, Geschäftsführer des AVK-Selbsthilfegruppen Bundesverbandes in einer Pressemitteilung von Merck.
Ratsuchende werden im "arteriomobil" zunächst zu ihrer Krankheitsgeschichte und zur Länge ihrer Gehstrecke befragt. Im Anschluss wird durch eine schmerzfreie und unkomplizierte Blutdruckmessung ermittelt, ob eine Gefäßverengung oder ein Verschluss vorliegt. Bei Verdacht raten die Ärzte den Betreffenden ihren Hausarzt oder einen Gefäßspezialisten aufzusuchen, der die weitere Behandlung leitet. "Bei uns kann man Broschüren zur Schaufensterkrankheit mit Tipps und Hinweisen bekommen. Außerdem erhält jeder, der sich untersuchen lässt, einen Informationsbrief für den Hausarzt, in dem alle Ergebnisse erfasst sind", erklärt Pfeiffer.
Wird tatsächlich eine pAVK festgestellt, kann der Patient einiges tun, um den Beschwerden entgegenzuwirken. Wichtig ist regelmäßiges Gehtraining, heißt es in der Pressemeldung. Außerdem sollte der Patient die Risikofaktoren einschränken, allen voran das Rauchen. Zusätzlich verordnet der Arzt vasoaktive Medikamente. Sie steigern den Blutfluss und sorgen für eine bessere Sauerstoffversorgung in den Beinen, wodurch die Schmerzen abklingen.
Tourenplan des "arteriomobils"
Bisher für 2002 geplante Termine:
25. Mai Remscheid
31. Mai Dresden
3. Juni Chemnitz
8. Juni München
14. bis 15. Juni Wiesbaden
18. Juni Augsburg
22. Juni Darmstadt
26. Juni Dortmund
7. September Trier
10. September Würzburg
13. September Kassel
19. September Heppenheim
21. September Lilienthal
28. September Schwäbisch Gmünd
11. bis 13. Oktober Mainz
30. November Mainz
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