Vier Millionen Tote jährlich allein durch Tabak |
24.05.1999 00:00 Uhr |
Unterdessen hat ein Geschworenengericht in Memphis, US-Bundesstaat Tennessee, entschieden, daß führende amerikanische Tabakkonzerne nicht für den Lungenkrebs-Tod von drei Rauchern verantwortlich sind. Nach Medienberichten hatten die Hinterbliebenen Philip Morris Inc., R. J. Reynolds Tobacco Co. und Brown and Williamson Tobacco Co. auf 431.000 Dollar Behandlungskosten und Schmerzensgeld in Millionenhöhe verklagt. In früheren Urteilen hatten Geschworenengerichte in Kalifornien und Oregon einer an Lungenkrebs leidenden Raucherin 26,5 Millionen und den Hinterbliebenen eines Krebsopfers 81 Millionen Dollar Schadensersatz zugesprochen.
Die WHO verlangt ein weltweites Verbot für Tabakwerbung und Zigarettenautomaten, die regelmäßige Erhöhung der Tabaksteuern und besseren Zugang zu Ersatzprodukten wie Nikotinpflastern, um Rauchern das Entwöhnen zu erleichtern. Werde sich an der Situation nichts ändern, würden in 30 Jahren jährlich zehn Millionen Menschen am Tabakkonsum sterben. Das wären mehr Menschen, als durch Malaria, Kinderkrankheiten, Schwangerschaftskomplikationen und Tuberkulose zusammen ums Leben kommen.
Die Generaldirektorin der WHO, die ehemalige norwegische Regierungschefin Gro Harlem Brundtland, hatte den Kampf gegen das Rauchen und gegen Malaria bei ihrem Amtsantritt vor einem Jahr zu Prioritäten erklärt. So forderte sie unter anderem, Zigaretten nur noch in Apotheken zu verkaufen.
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