Pharmazeutische Zeitung online

Glaukom auch bei normalem Augendruck

17.03.1997  00:00 Uhr

- Medizin

  Govi-Verlag

Glaukom auch bei normalem Augendruck

  Als typisches Kennzeichen des Glaukoms (Grüner Star) gilt der erhöhte Augeninnendruck. Doch es gibt auch Patienten mit normalem Augendruck, die an glaukomatösen Sehstörungen, zum Beispiel Gesichtsfelddefekten, leiden. Vermutlich spielen vaskuläre Faktoren eine wichtige Rolle in der Genese des Niederdruckglaukoms. Dies erklärte Dr. Oliver Arend von der Augenklinik der TH Aachen beim Fachgespräch "Talk im Forst", das mit Unterstützung der Chibret Pharmazeutische GmbH, Haar, Mitte Februar in München stattfand.

Als normal gilt ein Augeninnendruck von 10 bis 21 mmHg, der tageszeitlich um 3 bis 4 mmHg schwanken kann. Möglicherweise sind diese Werte für manche Patienten zu hoch. Diese können im Verbund mit okulären Durchblutungsstörungen ein Normaldruckglaukom entwickeln. Bei diesen Patienten konnte eine reduzierte Durchblutung der Augenarterie und ein erhöhter Gefäßwiderstand nachgewiesen werden. Nach Zugabe von Kohlendioxid als Vasodilatator zur Atemluft war die Blutflußverlangsamung reversibel.

Arend stellte eine kleine placebokontrollierte Studie mit zwölf gesunden Probanden vor, bei denen vor und zwei Stunden nach lokaler Applikation von Dorzolamid die okuläre Durchblutung gemessen wurde. Neben, einer Augendrucksenkung verkürzten die Augentropfen (2%) die arteriovenöse Passagezeit und erhöhten die kapilläre Fließgeschwindigkeit in der Makula und den Sehnervanteilen um die Papille (Macula lutea: „gelber Fleck", in der Mitte liegt die Stelle des schärfsten Sehens; Papille: Austrittsstelle der Sehnerven aus der Netzhaut). Die arteriellen und venösen Durchmesser wurden nicht verändert. In einer Studie mit 24 Normaldruckglaukom-Patienten über vier Wochen senkten Dorzolamid-Augentropfen den Druck und verbesserten die Durchblutung.

Wie das Eng- und das Offenwinkelglaukom verursacht das Normaldruckglaukom im Frühstadium keine Beschwerden und wird eher zufällig entdeckt oder wenn Patienten wegen anderer Erkrankungen zum Augenarzt gehen. Der Aachener Ophthalmologe empfahl allen Menschen ab vierzig Jahren, beim Augenarzt nicht nur den Druck messen, sondern auch Gesichtsfeld und Augenhintergrund untersuchen zu lassen. Alle Glaukomformen können unbehandelt zur Erblindung führen. Etwa 15 bis 20 Prozent der Blinden in industrialisierten Ländern haben ihr Augenlicht wegen eines Glaukoms verloren.

PZ-Artikel von Brigitte M. Gensthaler, München
       

© 1996 GOVI-Verlag
E-Mail:
redaktion@govi.de

Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
SENDEN
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa