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Viele Klinikpatienten sind mangelernährt

25.02.2002  00:00 Uhr

Viele Klinikpatienten sind mangelernährt

von Elke Hinkelbein, Berlin

In Deutschland ist jeder vierte Patient bei der Aufnahme in ein Krankenhaus mangelernährt. Das sind die ersten Ergebnisse einer Pilotstudie unter der Leitung von Professor Dr. Herbert Lochs an der Berliner Charité und dem Krankenhaus Berlin-Zehlendorf. Die beteiligten Ärzte stellten die 1999 angelaufene Studie beim Kongress "Ernährung 2002" der Deutschen Gesellschaft für Ernährungsmedizin (DGEM) Mitte Februar in Berlin vor.

Mehr als 800 Patienten haben die Berliner Ärzte bislang bei Klinikeinweisung auf ihren Ernährungsstatus untersucht. 23 Prozent waren mangelernährt, 7 Prozent sogar schwer mangelernährt. Die Ärzte beobachteten bisher 300 dieser Patienten über einen Zeitraum von zwei Jahren. Innerhalb des ersten Jahres nach dem Krankenhausaufenthalt starben im Vergleich zu gut ernährten Patienten doppelt so viele mangelernährte, betonte Dr. Matthias Pirlich von der Charité. Bei den schlecht ernährten Patienten handelt es sich meist um alleinstehende ältere Menschen. Soziale Faktoren spielen hier eine wichtige Rolle.

Die Krankenhausärzte würden zu selten den Ernährungsstand ihrer Patienten berücksichtigen, bemängelte Lochs. Selbst wenn die Kliniken den Ernährungszustand registrieren, reagierten sie oft nicht angemessen. "Wenn der Tagessatz in einer Klinik bei 250 bis 400 Euro liegt und lediglich 5 Euro auf das Essen entfallen, dann wird hier die Gewichtung deutlich", betonte der Berliner Mediziner.

Dabei kann eine gezielte Ernährungstherapie durch Flüssignahrung, verabreicht über eine Magensonde, oder parenterale Ernährung den Krankheitsverlauf positiv beeinflussen. Allerdings könnten Mangelerscheinungen während eines Klinikaufenthalts, der im Durchschnitt nur acht bis zehn Tage dauert, kaum korrigiert werden, sagte Professor Dr. Georg Kreymann von der Universitätsklinik Eppendorf in Hamburg. Die weiter behandelnden Hausärzte wüssten jedoch häufig nicht genug über Ernährung Bescheid. Grund dafür sei die unzureichende Ausbildung der angehenden Mediziner. Ob Medizinstudenten über Ernährung informiert würden, bliebe oft dem Zufall überlassen, erklärte Dr. Berthold Koletzko vom Haunerschen Kinderspital Hamburg. Top

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