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Schuppenflechte unter Strom

21.02.2000  00:00 Uhr

- Medizin Govi-Verlag

Schuppenflechte unter Strom

von Matthias Dürschlag, Eschborn

Die therapeutische Wirksamkeit elektrischer Felder und Ströme ist seit längerem bekannt. Wissenschaftler des Forschungszentrums Karlsruhe haben nach eigener Aussage eine Elektrotherapie zur Behandlung der Schuppenflechte entwickelt. Die neue Methode basiert auf niederfrequentem pulsierendem Wechselstrom (Interferenzstrom), der bisher vor allem in der Physiotherapie angewendet wird.

Mehr als zwei Millionen Bundesbürger leiden unter Schuppenflechte (Psoriasis). Die meist chronisch verlaufende Hauterkrankung schränkt die Lebensqualität der Patienten stark ein. Psoriasis palmaris, eine Variante die besonders die Hände befällt, spricht auf die eingeführten Therapien schlecht an.

In einer Studie an der Universitätshautklinik in Mannheim wurden zwölf Psoriasis-palmaris-Patienten über drei Monate zweimal täglich fünf bis zehn Minuten mit Frequenzen von 10 und 100 Hertz bei einer Grundfrequenz des Wechselstromes von 4000 Hertz und einer Stromdichte von circa 100 mA/cm² behandelt. Bei elf Patienten waren die kranken Hautstellen nach drei Monaten abgeheilt oder der Befall deutlich reduziert.

Niederfrequente Stromfelder beeinflussen komplexe Zellfunktionen. So kann zum Beispiel die Menge des zellulären Botenstoffes cAMP (cyclisches Adenosinmonophosphat) verändert werden. Je nach Modulationsfrequenz der Felder steigt oder sinkt der cAMP-Spiegel. Niedrige cAMP-Konzentrationen, wie bei psoriatischen Zellen, regen die Zellteilung an. Die Therapie der Schuppenflechte mit Interferenzstrom zielt darauf ab, die krankhaft erhöhte Teilungsaktivität der Hautzellen wieder zu normalisieren.

"Die Behandlung ist nicht nur einfach, sondern praktisch auch ohne Nebenwirkungen", so Institutsleiter Professor Dr. Hermann Dertinger. "Während der Anwendung spüren die Patienten nur ein schwaches Kribbeln auf der Haut." Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen die Kosten für die neue Psoriasis-Therapie zur Zeit noch nicht.

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