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Mit Pulsierende-Signal-Therapie gegen Schmerzen

30.12.1996  00:00 Uhr

- Medizin

  Govi-Verlag

Mit Pulsierende-Signal-Therapie gegen Schmerzen

  Epidemiologischen Studien zufolge benötigt über ein Viertel der Deutschen ärztliche Behandlung wegen Verschleißerscheinungen des Haltungs- und Bewegungsapparates. Seit Juli 1996 steht ergänzend zur physikalischen, medikamentösen und operativen Behandlung die Pulsierende-Signal-Therapie (PST) zur Verfügung.

Die PST basiert auf folgender Beobachtung: Um jedes Gelenk besteht ein elektrisches Feld, das kontinuierlich Bindegewebe wie Knorpel, Bänder und Sehnen regeneriert. Arthrosen und Verletzungen stören dieses elektrische Feld. Die PST erzielt mit Hilfe einer Luftspule ein elektromagnetisches Feld mit pulsierenden Strömen. Diese ahmen in Art und Intensität ein menschliches Regenerationssignal nach, das nach Streßeinwirkung auf Bindegewebe meßbar ist. Entgegen der allgemeinen Meinung soll dieses Signal durch Wiederaufbau des elektrischen Feldes eine körpereigene Regeneration von Knorpel und anderen Bindegeweben hervorrufen können.

Nach gründlicher ärztlicher Untersuchung wird das zu behandelnde Gelenk an neun aufeinanderfolgenden Tagen schmerz- und eingriffsfrei eine Stunde in einer Luftspule gelagert. Am Behandlungsende soll eine dauerhafte Heilwirkung einsetzen, die nach vier bis sechs Wochen ihren Höhepunkt erreicht. Unerwünschte Nebenwirkungen sind bisher nicht bekannt. Eine medikamentöse Therapie sollten Patienten während der PST weiterführen. Falls erforderlich, könne die Behandlung wiederholt werden, hieß es bei der Veranstaltung der PST Handels GmbH in München.

In-vitro-Studienergebnisse deuten darauf hin, daß PST-Magnetfelder möglicherweise den Knorpelstoffwechsel beeinflussen können: Beobachtet wurde ein erhöhter Einbau von Thymidin und Sulfat sowie eine gesteigerte Produktion der Substanz des Poleoglykanknorpelgerüsts.

1990 prüfte eine placebokontrollierte, randomisierte, doppelblinde Pilotstudie in Amerika, ob PST ohne zusätzliche NSAR-Therapie bei 27 Osteoarthritis-Patienten Schmerzen verringern kann. Nach achtzehn halbstündigen PST-Sitzungen in sechs Wochen und einem Monat Beobachtungszeit zeigte sich bei der Auswertung von visuellen Schmerzskalen und Gelenkübungen bei 70 bis 80 Prozent der Verumgruppe eine Verbesserung im Vergleich zu 15 Prozent der Placebogruppe.

Eine weitere randomisierte, doppelblinde, placebokontrollierte Studie von 1993, an der 167 Patienten mit Osteoarthritis des Knie- oder Nackengelenkes teilnahmen, belegt statistisch signifikant verminderte Arthritissymptome und Schmerzen sowie eine verbesserte funktionelle Leistungsfähgkeit bei den PST-behandelten Patienten. Derzeit prüft eine deutsche Studie den Behandlungserfolg der PST bei 93 Patienten, die seit mindestens drei Monaten an einer Lumbalgie, Coxarthrose oder Chondropathia patellae leiden. Nach einer Zwischenauswertung Ende September 1996 haben sich bei etwa 75 Prozent der Patienten bereits nach Abschluß der neun Therapiesitzungen Beschwerden und körperliche Leistungsfähigkeit gebessert.

Wo ist eine PST in Deutschland möglich?

In Deutschland gibt es acht PST-Behandlungszentren. Auch niedergelassene Ärzte, die über PST-Geräte verfügen, können behandeln. Private Krankenversicherungen übernehmen die Behandlungskosten von etwa 1300 DM, gesetzliche Krankenkassen bisher nicht. Derzeit gibt es keine Behandlung, die es ermöglicht, Knorpelabbau zu verhindern oder Knorpelschäden zu regenerieren. Die beobachtete Symptombesserung bei Arthrosepatienten nach PST scheint weitere wissenschaftliche und klinische Untersuchungen zu der elektrischen Therapieform zu rechtfertigen.

PZ-Artikel von Birgit Strohmaier, Passau
       

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