Fotos voller Hoffnung |
22.08.2005 00:00 Uhr |
Ein dunkelhäutiges kleines Mädchen klammert sich vertrauensvoll an eine weiße Frau; eine junge Schwarze mit großem lila Schirm blickt herausfordernd in die Kamera; ein thailändischer Junge schaut verträumt in den Himmel: Dies sind einige der prämierten Bilder des europäischen Fotowettbewerbs One Vision 2005.
Fünfmal wurden deutsche Fotografen bei diesem Wettbewerb, den das Pharmaunternehmen Bristol Myers Squibb im letzten Jahr ins Leben gerufen hat, ausgezeichnet. Gesucht wurden Bilder zum Thema »HIV und AIDS: Lebensbilder«, die heute 20 Jahre nach der Entdeckung des Tod bringenden Virus Fortschritt und Hoffnung im alltäglichen Leben widerspiegeln sollten. Eingereicht wurden 687 Arbeiten, 521 von Amateurfotografen und 157 von Profis.
Für »Amanda«, das äthiopische Kind, das Ruhe und Geborgenheit in den Armen einer weißen Frau findet, erhielt der Essener Profifotograf Achim Pohl sowohl den deutschen Länderpreis in der Kategorie Profifotografen als auch den europäischen Sonderpreis Medical Community Price. Aufgenommen hat er das anrührende Bild während eines Ferienlagers für HIV-positive Kinder und ihre Mütter in der westdeutschen Stadt Nettetal. Seine Amateurkollegin Virginia Maier aus Mannheim gewann mit ihrer Aktstudie »Save« den ersten Preis in ihrer Kategorie. »Ein sinnlicher Spaß mit dem Körper als Landschaft«, kommentiert der britische Starfotograf und Juryvorsitzende Robert Taylor das Bild.
In den jeweiligen Heimatländern der Patienten entstanden die Aufnahmen »Hinhiv« und »Lucia«, die jeweils den europäischen 2. Preis erzielten. »Hin aus Thailand war sechs Jahre alt, als ich ihn im Januar 2003 in Baan Gerda, einem Dorf für HIV-positive Waisenkinder, traf. .... Bis zu seinem letzten Tag jedoch war Hin stark und leidenschaftlich. Er würde niemals aufgeben, deshalb habe ich ihn fotografiert«, sagt Profifotograf Murat Tueremis aus Köln. Eine kraftvolle Botschaft vermittelt »Lucia«, die 24-jährige HIV-infizierte Frau aus Botswana, die Marcus Schubert, Amateurfotograf aus Berlin, in einem Frauenhaus in Maun aufgenommen hat. Für ihn fungiert Lucia »als Vorbild einer ganzen Generation, die nur dann eine Chance gegen die Immunkrankheit hat, wenn sie sich mutig und voller Selbstvertrauen öffentlich bekennt«.
Zwei Franzosen sicherten sich mit ihren sehr optimistischen lebensfrohen Schwarz-Weiß-Bildern die Europäischen Hauptpreise für Profi- und Amateurfotografen. »Sarah, Besucherin der Kranken« nahm Daniel Herard in Simbabwe, einem der am stärksten von HIV betroffenen Länder, auf. Im Bild »Erster Tag einer antiretroviralen Behandlung« strahlt ein Mädchen im Krankenhaus von Kigali in Ruanda voller Erwartung die Fotografin Julie Pudlowski an.
Ziel der Initiative One Vision ist es, Gelder für HIV- und Aids-Selbsthilfegruppen in Europa aufzubringen. Die Siegerfotos werden dazu in Kalendern und auf Postkarten abgedruckt und zum Kauf angeboten. Im letzten Jahr wurden 25 000 Kalender gedruckt und verkauft, meldet das Pharmaunternehmen. Eine Fotogalerie unter www.onevision2005.org zeigt alle preisgekrönten Bilder.
© 2005 GOVI-Verlag
E-Mail: redaktion@govi.de