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Gewitter im Gehirn

31.01.2005  00:00 Uhr
Spielen

Gewitter im Gehirn

PZ  Spiele sind weder reine Kinderbeschäftigung noch bloßer Zeitvertreib für Erwachsene. Das zeigt eine Sonderausstellung im Deutschen Hygiene-Museum in Dresden. Sie gehören zu den großen kulturellen Erfindungen der Menschen. Im Spiel wird gezockt und geraten, gekämpft und gelernt. Glücksgefühle und Suchtpotenzial liegen oft eng beieinander.

Spiele können eine ernste Angelegenheit sein, etwas, womit man Millionen verdient, oder verliert. Sieg und Niederlage liegen nicht weit auseinander. Aber das ist nicht alles. Menschen setzen beim Spiel auch eine Vielfalt von Gefühlen und Fähigkeiten frei. Als Modell zur Lösung komplexer Probleme hat es sich längst auch in Wissenschaft und Technik seinen Platz erobert. Führungskräfte aus der Wirtschaft eignen sich beim Suvivaltraining in der Wüste spielerisch Kenntnisse im Krisenmanagement an. Risikobereitschaft und Flexibilität sind notwendige Verhaltensweisen in einer modernen Gesellschaft. Wo und wie können diese Eigenschaften besser erprobt werden als im Spiel?

Andererseits ist wahres Spielen heute zum Luxus geworden. Der Alltag ist straff durchorganisiert, die Unterhaltungsindustrie bedient nur noch ein oberflächliches Zerstreuungsbedürfnis. Verkümmert mit dem Spiel also auch ein Teil der menschlichen Kultur?

Die Ausstellung »Spielen«, greift diese Fragen auf. Die unterhaltsame und gleichzeitig Wissen vermittelnde Schau stellt Geschichte und Gegenwart des Spiels anschaulich vor: mit Computergames, Videos und Installationen, Kunstwerken und wertvollen historischen Objekten.

Die Ausstellung gliedert sich in vier Abteilungen: Wettkampf und Identitätsspiele, Strategie- und Glücksspiele. Dass Wettstreit nicht nur ein Element vieler Spiele, sondern auch ein Grundzug der Gesellschaft ist, verdeutlicht die zentrale Installation zum Fernsehduell Schröder gegen Stoiber im Wahlkampf 2002 ebenso wie die Dokumentation mittelalterlicher Sängerwettstreite und deren trivialer Nachfolger »Deutschland sucht den Superstar«.

Theateratmosphäre bestimmt die Abteilung Identitäts- und Rollenspiel. Spiegelwände und Schminktische im ganzen Raum assoziieren die Vorbereitung auf die Bühne des Lebens. Die hier ausgestellten Objekte und Dokumente betonen die Bedeutung des Rollenspiels für die Persönlichkeitsentwicklung des Kindes und sein späteres Agieren in der Öffentlichkeit.

Fünf Züge voraus berechnen, den Gegner täuschen, seine Pläne durchkreuzen: Brettspiele wie Schach oder Dame gehören zu den Klassikern der Strategiespiele. Heute sind es meistens die Computerspiele, die ähnliche Freiräume für konzentriertes Spielen bieten. Mit den LAN-Partys sind ganz neue Formen der Kommunikation entstanden. Offen bleibt die Frage, ob sich exzessives Computerspielen nachteilig auf die Entwicklung von Jugendlichen auswirkt.

Vom regelgeleiteten Stategiespiel führt der Weg in das unwägbare, gold und rot glänzende Glücksspielreich, wo Zufall und Chance regieren. Ob im Lotto, mit Würfeln, Karten oder beim Roulette, die Hoffnung auf den ganz großen Gewinn ist der Traum jeden Spielers. Ein kompletter Wirtschaftszweig lebt von diesen Fantasien ­ und der Staat hat schon immer daran mitverdient. Natürlich verschließt eine Ausstellung im Hygienemuseum auch nicht die Augen vor dem Suchtpotenzial des klassischen Glücksspiels. Eine Medienstation inmitten der schillernden Spielsaal-Umgebung lässt ehemalige Spieler, Ärzte und Wissenschaftler warnend zu Wort kommen.

 

Spielen
Eine Ausstellung des Deutschen Hygiene-Museums Dresden
22. Januar bis 31. Oktober 2005
Telefon (03 51) 48 46-3 04
www.dhmd.de

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