Pharmazeutische Zeitung online

Lust auf mehr

19.11.2001  00:00 Uhr

Lust auf mehr

Die Pharmazeutische Betreuung ist auf gutem Weg. Nach langen Debatten um wissenschaftliche Definitionen und strukturelle Grundlagen sind viele Kollegen bereit und hoch motiviert, endlich ihr Können in die Praxis umzusetzen. Der Wochenend-Workshop "Patient und Pharmazeutische Betreuung" in Erlangen zeigte deutlich, mit welcher Begeisterung und Energie die Kollegen in Offizin und Krankenhaus, aber auch Studenten und Praktikanten an die neuen Aufgaben herangehen.

Einen schwierigen Weg sollte man lieber in kleinen Schritten beginnen, als mit zu hohen Ansprüchen am Start hängen zu bleiben. Die Euphorie der frühen Jahre sei dem Realismus gewichen, bemerkte Dr. Jens Schneider, Vizepräsident der Bayerischen Landesapothekerkammer, in Erlangen. Die Philosophie der kleinen Schritte hat sich in Bayern bewährt. In derzeit elf Qualitätszirkeln diskutieren Kollegen spezielle Fragestellungen aus der Apothekenpraxis, erarbeiten Beratungshilfen für verschiedene Indikationen und schaffen damit die Grundlagen für das gezielte Gespräch mit ihren Patienten.

Letztlich kommt es auf eine möglichst flächendeckende Einführung an. Mit intensiver Beratung zu beginnen, ist leichter als das komplette Programm der Pharmazeutischen Betreuung umzusetzen, berichteten zahlreiche Kollegen am Wochenende. Außerdem kommt so die apothekerliche Zuwendung vielen Patienten zugute, während ansonsten im Apothekenalltag immer nur wenige ausgewählte Patienten umfassend betreut werden können. Denn trotz umfangreicher Hilfen wie Computerprogrammen und Manualen erfordert Betreuung viel Zeit und bedeutet zusätzlichen Aufwand.

Die Arbeit an Fallbeispielen machte deutlich, dass es oft die kleinen Hürden sind, die den Erfolg der Arzneitherapie zunichte machen oder schmälern. Kann der Patient mit Insulin-Pen oder Asthma-Spray nicht umgehen, weiß er nicht, wann er welches Medikament einnehmen muss, oder vergisst er einfach, die neue Arzneimittelpackung in der Apotheke abzuholen, stellen sich keine therapeutischen Erfolge, sondern möglicherweise nur Nebenwirkungen ein. Wichtig ist, dass der Apotheker sensibel genug ist, solche Probleme wahrzunehmen und anzusprechen, ohne den Patienten zu verunsichern. Als Fachmann für Arzneimittel kann er viele Probleme schon in der Offizin lösen.

Gut geschulte Apotheker, die sich intensiv um ihre Kunden kümmern, sind auch für den Arzt gefragte Ansprechpartner. Therapieerfolg und Patientenzufriedenheit sollten schließlich für beide Heilberufler im Fokus ihrer Tätigkeit stehen. Es wird Zeit, die aus dem Gleichgewicht geratene Arzt-Apotheker-Patienten-Beziehung in die Balance zu bringen.

Ohne Fachwissen läuft nichts, das wurde in Erlangen mehrfach deutlich. Mit ihrer fundierten Aus- und Fortbildung verfügen Pharmazeuten aber allemal über das nötige Rüstzeug. Jetzt ist persönlicher Einsatz gefragt. Dass die Mühe lohnt, konnte man am Wochenende deutlich spüren. Wer mit kleinen Schritten beginnt, bekommt Lust auf mehr. Diese zu erzeugen, ist den Veranstaltern rundum gelungen.

Ulrich Brunner, Brigitte M. Gensthaler und Christina Hohmann
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