Pharmazeutische Zeitung online

Solche und solche

23.10.2000  00:00 Uhr

Solche und solche

von Gisela Stieve,
stellvertretende Chefredakteurin

Es gibt solche und solche Apotheken und Apotheker, wurde den Traditionalisten beim Zukunfts-Szenario Vertriebsweg Apotheke vorgehalten. Und das werde letztlich über Erfolg und Überleben entscheiden. Wie wahr und sattsam bekannt! Gerade Anfang der Woche ist der Apotheker – manche sprechen lieber von dem Kollegoiden – Günther Stange wegen unerlaubter Kettenbildung verurteilt worden, da werden uns noch ganz andere Apotheker und Apotheken vor- und in Aussicht gestellt.

Die Internet-Apotheke soll angeblich Konsumenten-gerecht sein. Patienten "genießen im Rahmen von Langzeitmedikationen den Convenience-Vorteil des Fernbezuges (Home-Delivery)", sagt man uns ernsthaft. Außerdem entlasten Patienten "durch den Fernbezug erstattungsfähiger Medikamente bei 0800DocMorris das Gesundheitssystem (Verantwortung)". Der Apotheker von Kerkrade, Jacques Waterval, räumt zwar ein, dass Patienten mit Ad-hoc-Bedarf für den Fernbezug nicht relevant seien, aber das haben sich die Teilnehmer der Forum-Veranstaltung auch schon alleine denken können. Es war aber vielleicht doch wichtig, dass dieser Gedanke noch einmal erwähnt wurde. Man kann ja wirklich nie wissen.

Ich frage mich, was uns denn hier eigentlich vorgeführt wird. Ist es das neue "look and feel" der new economy, von der noch niemand so genau weiß, ob es sich um eine wirtschaftliche Evolution, eine kommunikative Revolution oder einfach nur ein Lebensgefühl handelt? Oder will man mit allen Mitteln etwas ändern, um etwas zu ändern, und daran dann auch noch Geld verdienen. Es wäre beileibe nicht angemessen, das Spektakel um die UMTS-Lizenzen ein Bubenstück zu nennen. Aber was geschieht denn jetzt mit den für knapp 100 Milliarden DM erworbenen Rechten? Die Bieter hatten für viel Geld etwas gekauft, das rund noch einmal so viel kostet, um betriebsfähig zu sein.

Fest steht, dass sich der Wind gedreht hat. Hatten die Apotheker bisher den Wind mit sich, so bläst er uns nun ins Gesicht. Bewährtes, wahrlich nicht aus irgendeiner Laune entstanden, wird in Frage gestellt. Wer beharrt, wird als ewig Gestriger abgestempelt und Argumente werden gar nicht mehr angehört, geschweige denn reflektiert. Die Diskussions- und Streitkultur ist zu verbaler Kraftmeierei verkommen. Der Angegriffene, der sich verteidigt, wird als Sensibelchen hingestellt, das alles viel zu ernst und persönlich nimmt, ohne eine realistische Chance, seine Sache zu verteidigen. Die Presse schneidet und kürzt Beiträge, bis das Zitat in den gewünschten Zusammenhang passt und die Ausgangsthese stützt. Eine fatale Situation.

Da hilft nur noch der Gesetzgeber, hörte ich mit dem Unterton der Ratlosigkeit in einem Pausengespräch in Neuss. Ich hoffe, die Selbstverwaltung gibt so schnell nicht auf. Sie muss vielleicht lernen, auch mal mit härteren Bandagen zu kämpfen. In der politischen Diskussion gibt es eben auch solche und solche. Top

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