Pharmazeutische Zeitung online

Der richtige Weg

14.05.2001  00:00 Uhr

Der richtige Weg

Dr. Hartmut Morck
Chefredakteur

Die Verlegung des DAV-Wirtschaftsforums von Baden-Baden nach Berlin hat sich als richtig erwiesen. Auch bei der zweiten Auflage der Veranstaltung in Berlin ist es gelungen, die Gesundheitspolitiker der Bundestagsfraktionen aufs Podium zu holen. Selbst die Bundesgesundheitsministerin ließ es sich nicht nehmen, den Apothekerinnen und Apothekern persönlich ihre Botschaften zu vermitteln. Das war eine Premiere in der Geschichte des DAV-Wirtschaftsforums.

Unter dem Strich können die Apotheker mit den Äußerungen von Ulla Schmidt zufrieden sein. Schließlich kündigte sie einen Paradigmenwechsel an. Zwanzig Jahre lang wurde die Gesundheitspolitik von Kostendämpfungsmaßnahmen geprägt, die sich immer auf die Ergebnisse der Apotheken auswirkten. Nun will die Ministerin Gesundheitsziele formulieren und Versorgungsziele definieren lassen. Zunächst soll am Runden Tisch mit allen Beteiligten, auch den Apothekern, der Bedarf festgestellt werden, um danach die Frage der Finanzierung zu beantworten.

Sollte dieser vom Sachverständigenrat geforderte Weg wirklich verfolgt werden, verdient die SPD-Ministerin Anerkennung. Schließlich wäre es eine weitere Premiere, wenn ein zuständiger Minister aus einem Sachverständigengutachten konkrete Konsequenzen für seine Politik zieht.

Und doch bin ich skeptisch, ob dieser richtige Weg auch konsequent begangen wird. Das hat das Infotainment mit den gesundheitspolitischen Sprecherinnen und Sprechern der Bundestagsfraktionen gezeigt. Die Standpunkte der Parlamentarier erschienen von jenen der Ministerin weit entfernt. Der Eindruck, dass auf der parlamentarischen Ebene die Kostendämpfung - natürlich primär im Arzneimittelbereich - Priorität hat, konnte auch durch Schönfärberei nicht ausgeräumt werden. Es bleibt abzuwarten, ob Ulla Schmidt ihr sinnvolles Vorhaben tatsächlich verwirklichen kann.

Überrascht wurden die Teilnehmer des DAV-Wirtschaftsforums vom Mut des Vorsitzenden der Kassenärztlichen Bundesvereinigung, der den Apothekern das aut idem anbot. Seit Jahren kämpfen die Apotheker für dieses Ziel, scheiterten aber unter anderem am Widerstand der Ärzte. Aber auch hier ist Zurückhaltung angesagt, denn Dr. Manfred Richter-Reichhelm betonte, dass seine Aussagen nicht mit den eigenen Gremien abgestimmt seien.

Die Führungsebene der Ärzte hat indes offensichtlich eingesehen, dass der Erhalt der freiberuflichen ambulanten Versorgung, egal ob auf ärztlicher oder Apothekerseite, nur in Kooperation der Heilberufe erreicht werden kann. Ich verbinde mit der Äußerung des KBV-Chefs die Hoffnung, dass die jahrelange Funkstille zwischen Ärzten und Apothekern zu Ende ist und in Zukunft auf einer gemeinsamen Frequenz Signale gesendet werden. Diese neue intensivere Kommunikation könnte ein planwirtschaftliches System verhindern beziehungsweise den Heilberufen gestatten, auf der Selbstverwaltungsebene mehr Verantwortung zu übernehmen.

Die Streichung der Budgets und der Kompromiss bei den Festbeträgen könnten erste Schritte in die richtige Richtung sein, wobei die Beratungsfunktion der Apotheker eine wesentliche Rolle spielen sollte. Ich hoffe, dass wir bei diesen Themen möglichst bald den Konjunktiv verlassen können. Top

© 2001 GOVI-Verlag
E-Mail: redaktion@govi.de

Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
SENDEN
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa