Pharmazeutische Zeitung online

Fortbildung: nicht nur Chefsache

28.04.1997  00:00 Uhr

- Editorial

  Govi-Verlag

Fortbildung: nicht nur Chefsache

  von Dr. Hartmut Schmall
Präsident der Bundesapothekerkammer

Eine verantwortungsvolle Berufsausübung ist in einem akademischen Heilberuf ohne kontinuierliche und niveauvolle Fortbildung nicht möglich. Es ist schön zu wissen, daß ein Großteil der Kolleginnen und Kollegen diese Auffassung nicht nur teilt, sondern auch danach handelt. In Zeiten, in denen die Apotheke in ihrer heutigen Form immer wieder in Frage gestellt wird, ist Offensive statt Defensive gefragt. Offensive heißt: die Kompetenz stärken und pharmazeutische Dienstleistungen intensivieren.

Die Fortbildungsveranstaltungen der Kammern und die Pharmacon-Kongresse der Bundesapothekerkammer erfreuen sich steigender Nachfrage. Die Kammern konnten im vergangenen Jahr bei ihren Veranstaltungen für Apotheker insgesamt fast 70.000 Teilnehmer zählen! Die drei Kongresse der Bundesapothekerkammer wurden von fast 2.500 Kollegen besucht. Beeindruckende Zahlen, wie ich meine.

Zwar bieten auch die pharmazeutischen Fachzeitschriften mit aktuellen praktischen und wissenschaftlichen Beiträgen ein gutes und attraktives Fortbildungsangebot an. Dennoch halte ich es für wichtig, regelmäßig auch Veranstaltungen zu besuchen. Sie haben den entscheidenden Vorteil, daß sie den Rahmen für einen Austausch mit den Kolleginnen und Kollegen bieten. Probleme aus der Praxis können gemeinsam diskutiert werden. Man kommt heraus aus der eigenen Apotheke und sieht die tägliche Arbeit vielleicht auch mal mit dem Blick eines Außenstehenden. Wichtig sind in diesem Zusammenhang auch die berufspolitischen Gespräche und Diskussionen im Rahmen oder am Rande solcher Fortbildungsveranstaltungen.

Fortbildung und Horizonterweiterung sind für die Berufsausübung unerläßlich. Dies gilt selbstverständlich für Apothekenleiter ebenso wie für Angestellte. Die angestellten Apothekerinnen und Apotheker, die das Erscheinungsbild unserer Apotheken durch ihr Engagement und ihren pharmazeutischen Sachverstand ganz entscheidend mitprägen, stehen ebenso in der Pflicht wie die "Chefs". Vielleicht brauchen gerade die Angestellten das Herauskommen aus der Apotheke und den Kontakt mit den Kollegen ab und zu besonders, damit sie im Alltagstrott der pharmazeutischen Praxis nicht den Blick für das Ganze verlieren. Wir Apothekenleiter sind in der Pflicht, unsere Angestellten zur Fortbildung zu ermuntern und sie darin zu unterstützen. Schließlich profitieren unsere Apotheken vom Engagement und der Kompetenz der angestellten Kollegen.

Bei den Kongressen der Bundesapothekerkammer sind durchschnittlich ein Drittel der Teilnehmer angestellte Kollegen. Viele Apothekenleiter scheinen ihre Mitarbeiter erfreulicherweise zu unterstützen, die Kongresse zu besuchen. Es stimmt mich allerdings nachdenklich, auch immer wieder zu hören, daß Angestellte keine Unterstützung erfahren oder daß sie sogar auf "taube Ohren" stoßen, wenn sie den ihnen gesetzlich beziehungsweise tariflich zustehenden Bildungsurlaub in Anspruch nehmen wollen. Selbstverständlich ist eine betriebsinterne Absprache und Rücksichtnahme nötig. Manchmal mag eine Freistellung für Bildungsurlaub aus betrieblichen Gründen zu einem bestimmten Zeitpunkt nicht möglich sein. Wer aber die Fortbildung seiner Mitarbeiter aus Prinzip nicht fördert, handelt kurzsichtig und schadet letztlich dem eigenen Betrieb. Motivierte und hochqualifizierte Mitarbeiter haben wir in diesen Zeiten nötiger denn je. Dies gilt für die einzelne Apotheke genauso wie für die Institution Apotheke generell.

Daher meine herzliche Bitte an alle Apothekenleiter: Ermuntern und unterstützen Sie Ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, an den Fortbildungsveranstaltungen der Kammern und der Bundesapothekerkammer teilzunehmen. Übrigens: Der Meraner Kongreß der Bundesapothekerkammer wird in einigen Bundesländern von den zuständigen Behörden als Bildungsurlaubsveranstaltung anerkannt. In allen übrigen Bundesländern kann der Kongreß im Rahmen des tariflich festgeschriebenen Bildungsurlaubs besucht werden.

Ich freue mich auf die Fortbildungswoche in Meran und hoffe, dort viele selbständige und angestellte Kollegen begrüßen zu dürfen.

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