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Sargnägel

27.03.2000  00:00 Uhr

- Editorial Govi-Verlag

Sargnägel

von Thomas Bellartz,
Chef vom Dienst

Der Zoll hat tonnenweise imitierte Markenzigaretten sicher gestellt. Aufgeschreckt warnen Bild-Zeitung, Spiegel und Presseagenturen vor "Giftstoffen in gefälschten Markenzigaretten".

Die Gauner hatten die eifrigen Grenzschützer, Zollbeamten und Spezialfahnder nicht auf ihrer Rechnung. Von "echten Zigarettenpackungen" seien die Fälschungen kaum zu unterscheiden. Spezialisten entdeckten Bestandteile, die bereits seit langem verboten sind. Zudem enthalten die Glimmstengel – schon über 85 Millionen Stück wurden vom Schwarzmarkt gefischt – erhöhte Nikotin- und Teerwerte. Der Zoll hat penibel ermittelt, dass schon heute jede zehnte sichergestellte Schmuggelfluppe eine Fälschung ist.

Original oder Fälschung? Die Antwort wird sich nur dem Fachpersonal des Zolls erschließen. Mit Spannung wird die Einrichtung einer neuen Sonderkommission erwartet. Der Job der filternden Fahnder: Die guten von den schlechten Zigaretten zu unterscheiden. Unbestätigten Meldungen zufolge sollen die Imitate wegen des fehlenden Aufdrucks "Rauchen gefährdet die Gesundheit" aufgefallen sein.

Aber warum wurden die Zollfahnder derart aktiv? Warum gieren sie wie die Süchtigen nach Tabak und Nikotin? Im Auftrag von Bundesgesundheitsministerin Andrea Fischer jedenfalls nicht. Und auch Bundesinnenminister Otto Schily, dem die Truppe untersteht, wird den Job nicht initiiert haben.

Das Halali zur Schmugglerjagd hat kein geringerer als der Sparer der Nation geblasen. Finanzminister Hans Eichel hat die Gesundheit im Visier: die Gesundheit des Staatswesens. Schließlich entgehen geschmuggelte Sargnägel dem Fiskus; und damit der Gesundung aufbrechenden Lifestyle-, Fitness- und Wellness-Nation insgesamt.

In jedem Fall wird - der Gesundheit zu Liebe - Jagd gemacht auf die schlechte Ware aus dem Osten. Die Tabakkonzerne bedanken sich. Und auch der markenverwöhnte Raucher braucht sich keine Sorgen mehr um erhöhte Nikotin- und Teerwerte oder seine Gesundheit zu machen.

Vielleicht erweist sich Eichel als sympathischer Koalitionskollege und spendiert Frau Fischer oder den Krankenkassen etwas für deren Etat. Keine Stange sauberer Marlboro, West oder Lord, versteht sich.

Wie wär’s mit einem Nikotin-Pflaster-Fonds oder meditativer Raucherentwöhnung? Und ganz zum Schluss packt Eichel dann noch ein Tumorzentrum obendrauf. Top

© 2000 GOVI-Verlag
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