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Probebehandlung via Internet

10.11.2003  00:00 Uhr

Probebehandlung via Internet

von Rosemarie Greiner, Tübingen

Viele Kritiker meinen, deutsche Medizinstudenten würden mit zu viel Theorie konfrontiert, die Praxis komme zu kurz. Zum Gegensteuern bietet das Universitätsklinikum Tübingen jetzt eine bundesweit einzigartige Neuheit: das virtuelle Klinikum Prometheus.

Das „Internet-basierte Lern- und Informationssystem für die medizinische Aus- und Weiterbildung“ ist erreichbar unter www.prometheus.uni-tuebingen.de. Der Benutzer kommt dort zunächst in die Eingangshalle mit Infothek - und von dort zu Fachressorts mit typischen Patienten und zur Multimedia-Bibliothek. Dort kann er Fachwissen erwerben oder auffrischen, bevor er sich praktisch an seinen Fall wagt.

Die virtuelle Lern- und Lehrplattform wurde von einer Mannschaft um Privatdozent Rolf-Dieter Kortmann an der Tübinger Klinik für Radioonkologie entwickelt. In dreijähriger Kleinarbeit setzte sie an, wo es nach Ansicht vieler Beobachter in der Ausbildung noch erheblich hapert: bei der Umsetzung von Faktenwissen in die Praxis des medizinischen Alltags.

Virtuell aber realitätsnah

Mitarbeiterin Angelika Schäfer erklärt das so: „Wir wollen den Studierenden die Möglichkeit geben, in Ermangelung realer Patienten möglichst realitätsnah mit virtuellen, jedoch existierenden Patienten Vorgehensweisen einzuüben, die man sonst nur in der wirklichen Umgebung erlernen kann.“ Anhand authentischer Fälle simulieren die angehenden Ärzte die Abläufe von der Anamnese bis zur Diagnose.

Internet-Lernprogramme in der Medizin gibt es auch an anderen Universitäten. „Prometheus unterscheidet sich von ihnen vor allem dadurch, dass es auf einem von Experten definierten didaktischen Konzept aufbaut“, sagt Schäfer. Ein wichtiger Unterschied sei zudem das interaktive Moment: Prometheus reagiert auf Anfragen des Benutzers - verbal, schriftlich und sogar akustisch, etwa beim Abhören von Funktionsgeräuschen mit dem virtuellen Stethoskop, mit eingespielten Videos bei Bewegungsuntersuchungen oder beim Einsatz bildgebender Verfahren. Zudem ist stets ein virtueller Experte im Hintergrund, der im Zweifel befragt werden kann.

Teil der Ausbildung

Im Unterschied zu anderen Programmen ist das Tübinger Konzept nach Kortmanns Angaben in Lehrveranstaltungen des klinischen Abschnitts eingebunden; der herkömmliche Unterricht werde mit der E-Learning-Plattform kombiniert. Das neue Lern- und Lehrsystem, das vom Bundesforschungsministerium gefördert wurde und im Sommersemester 2003 Premiere hatte, finde bei Studierenden großen Anklang. Der Nutzen sei schon jetzt erkennbar, sagt Kortmann: „Bei der Vorstellung wirklicher Patienten konnten die Studierenden viel zielgerichteter fragen, weil sie wissen, wohin sie schwimmen.“

© 2003 GOVI-Verlag
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