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An erster Stelle steht die Vielseitigkeit

07.02.2005  00:00 Uhr
Berufswege

An erster Stelle steht die Vielseitigkeit

von Daniel Rücker, Eschborn

Nach den öffentlichen Apotheken ist die pharmazeutische Industrie einer der größten Arbeitgeber für Apotheker. Wer Karriere macht, kann in dieser Branche ein gutes Einkommen erreichen - häufig allerdings auf Kosten der Freizeit. Apotheker Dr. Martin Tegtmeier von Schaper und Brümmer schätzt vor allem die Teamarbeit.

PZ: Warum haben Sie sich für eine berufliche Karriere in der pharmazeutischen Industrie entschieden?

Tegtmeier: Kreativ denken und arbeiten zu können, ist für mich sehr wichtig. Zu Beginn meiner beruflichen Karriere konnte ich dies für mich am besten als Industrieapotheker in einer pharmazeutischen Entwicklungsabteilung verwirklichen.

PZ: Haben Sie ihr Studium oder ihr praktisches Jahr bereits auf dieses Berufsziel ausgerichtet?

Tegtmeier: Die Vielseitigkeit des Pharmaziestudiums ­ insbesondere in Marburg ­war für mich von großem Vorteil. Sicherlich haben auch mein Zweitstudium in Humanmedizin/Humanbiologie sowie die mehrjährige Arbeit in einem präklinischen Forschungsinstitut zu einer umfassenderen Betrachtungsweise von Problemstellungen geführt.

PZ: Sind Zusatzqualifikationen für eine Karriere in der Industrie hilfreich?

Tegtmeier: Zusatzqualifikationen wie anteiliges Praktisches Jahr in der pharmazeutischen Industrie, Diplom, Promotion oder Fachapotheker sind vorteilhaft. Sie vereinfachen nicht nur den Bewerbungsweg, sondern ermöglichen auch eine leichtere und schnellere Einarbeitung. (Höhere) Führungspositionen können ohne Promotion kaum erreicht werden.

PZ: Welche Eigenschaften sollte ein Pharmaziestudent mitbringen, der in der pharmazeutischen Industrie arbeiten will?

Tegtmeier: Für eine erfolgreiche Tätigkeit sollten Teamgeist und Führungsqualifikationen vorhanden sein. Je nach Tätigkeit ist Entscheidungsfreudigkeit eine essenzielle Eigenschaft.

PZ: Welche Position haben Sie bei Schaper und Brümmer?

Tegtmeier: Die Vielseitigkeit des Pharmazeuten zeigt sich auch in den Aufgabengebieten, die Apotheker bei Schaper & Brümmer bekleiden. Sie reichen von der analytischen Entwicklung über Galenik und klinische Forschung bis zur Zulassung. Daneben sind die Positionen des Herstellungs- und Kontrollleiters sowie die des Informationsbeauftragten mit Apothekern besetzt.

PZ: Was gefällt ihnen an ihrem Arbeitsplatz besonders gut?

Tegtmeier: An erster Stelle steht die Vielseitigkeit meines Aufgabengebietes, welche mir den Dialog und die konstruktive Zusammenarbeit mit vielen Menschen ermöglicht. Dabei freue ich mich besonders über das Team, mit dem ich eine moderne Pharmaproduktion realisieren kann.

PZ: Was gefällt Ihnen nicht?

Tegtmeier: Mit großer Sorge beobachte ich die fatale Entwicklung des Gesundheitswesens in unserem Heimatland. Die Folgen für die Patienten, für den Fortbestand bewährter Therapiekonzepte, für Forschung und letztlich den Pharmastandort Deutschland sind noch nicht einmal absehbar. Im täglichen Berufsalltag bedauere ich den immer größeren Zeitbedarf für dokumentarische und formalistische Tätigkeiten.

PZ: Haben Sie feste Arbeitszeiten?

Tegtmeier: Die Arbeitsabläufe in einem pharmazeutischen Unternehmen geben eine Kernzeit vor. Die eigentliche Arbeitszeit resultiert dann aus der Abstimmung mit externen Terminen. Meine wöchentliche Arbeitszeit liegt deutlich über 40 Stunden.

PZ: Ist bei Ihnen Teilzeitarbeit möglich?

Tegtmeier: Schaper und Brümmer hat mit großem Erfolg in Abhängigkeit zu dem jeweiligen Aufgabengebiet Teilzeitarbeitsmodelle eingeführt.

PZ: Was verdient ein Berufsanfänger in der Pharmabranche?

Tegtmeier: Die Verdienstmöglichkeiten in der pharmazeutischen Industrie sind höher als in der öffentlichen Apotheke. Das tatsächliche Gehalt ergibt sich aus den Qualifikationen des Berufsanfängers und der zu bekleidenden Position. Werden später Führungspositionen und Schlüsselfunktionen innerhalb eines pharmazeutischen Unternehmens erreicht, sind attraktive Gehaltsstrukturen vorhanden, die meist auch jährlich den Unternehmenserfolg berücksichtigen. Der Berufsanfänger kann unter www.wiv-apotheker.de sehr gute Tipps über die Fachgruppe der Apotheker in Wissenschaft, Industrie und Verwaltung (WIV) erhalten.

PZ: Wie stehen die Aufstiegschancen?

Tegtmeier: Die pharmazeutische Industrie bietet gute Perspektiven. Junge Kollegen sollten entsprechend ihren Neigungen und Stärken den für sie optimalen Arbeitsbereich wählen. Dann wird sie eine erfolgreiche Karriere erwarten, sei es in der analytischen oder galenischen Entwicklung, in der Herstellung und Qualitätskontrolle oder in der Zulassung.

PZ: Wenn Sie noch einmal die Wahl hätten ­ würden Sie denselben Berufsweg wieder einschlagen?

Tegtmeier: Ja, allerdings möchte ich daran erinnern, dass ich während meines Pharmaziestudiums in Marburg sehr offen gegenüber meiner künftigen beruflichen Tätigkeit war. Möglichkeiten zum Lernen und Arbeiten, habe ich immer gerne wahrgenommen. Top

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