BfArM: Rote-Hand-Brief zu Kontraindikationen von Perenterol und Co. |
In seltenen Fällen ist es bei der Anwendung von Probiotika auf Basis der Hefe Saccharomyces boulardii (Saccharomyces cerevisiae HANSEN CBS 5926) bei schwerkranken Patienten zu einer Fungämie mit Todesfolge gekommen. Das teilt heute das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) mit. Die Präparate Perenterol®, Perenterol® forte, Perenterol® junior, Eubiol® und Perocur® 250 mg sind daher kontraindiziert bei schwerkranken oder immunsupprimierten Patienten, warnen die Zulassungsinhaber in einem gemeinsamen Rote-Hand-Brief. Sie sind zudem für Patienten mit zentralem Venenkatheter kontraindiziert.
Ferner gibt es neue Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen zur Anwendung dieser Präparate. Denn das Risiko bestehe auch für schwerkranke oder immunsupprimimierte Patienten, die zwar nicht selbst mit Saccharomyces boulardii behandelt werden, aber sich in unmittelbarer Nähe von entsprechend behandelten Patienten aufhalten und einen zentralen Venenkatheter oder peripheren Katheter haben. Eine Kontamination kann über die Hände oder die Raumluft erfolgen. Beutel und Kapseln Saccharomyces-boulardii-haltiger Präparate sollten daher nicht in Krankenzimmer geöffnet werden. Während der Handhabung und Applikation sollten die Anwender Handschuhe tragen, die sofort danach entsorgt werden müssen. Danach müssen die Hände gründlich gewaschen werden. (dh)
Rote-Hand-Brief und Anhang (externer Link)
22.01.2018 l PZ
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