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Grippe: Geriater empfehlen tetravalente Impfung

 

Menschen ab 60 Jahren sollten sich zum Start der Grippesaison gegen Influenza-Viren impfen lassen. «Für ältere Menschen eignen sich insbesondere die tetravalenten Impfstoffe, die jeweils zwei Antigene gegen beide Influenza-Typen A und B haben», empfiehlt Dr. Andreas Leischker, Impfexperte der Deutschen Gesellschaft für Geriatrie (DGG), in einer Pressemitteilung seiner Fachgesellschaft. Eine Impfung mit einer trivalenten Vakzine bezahlt grundsätzlich die Krankenkasse, doch die Kostenübernahme für die tetravalente Impfung ist derzeit innerhalb Deutschlands von den jeweiligen kassenärztlichen Vereinigungen unterschiedlich geregelt. «Dazu sollte jeder seinen Hausarzt oder Geriater vor Ort fragen», so Leischker.

Zudem rät der Geriater, Menschen ab dem 65. Lebensjahr mit speziell für sie zugelassenen Impfstoffen mit Wirkverstärker zu immunisieren. Denn im Alter lassen die Immunantwort und damit die Antikörperbildung nach. Allerdings komme es unter diesen Vakzinen oft zu verstärkten Lokalreaktionen. «In den USA ist ein Impfstoff mit vierfachem Antigengehalt zugelassen, der auch bei älteren Menschen sehr gut wirkt. Leider ist dieser Impfstoff in Deutschland noch nicht verfügbar», informiert Leischker.

Typische Nebenwirkungen der Grippeimpfung sind Muskelschmerzen, Schmerzen an der Einstichstelle und leichte Kopfschmerzen. Grippeähnliche Symptome wie hohes Fieber, Husten oder eine verstopfte Nase können die Totimpfstoffe jedoch nicht auslösen, betont Leischker. «Wir impfen meist im Oktober, teilweise auch bis in den November hinein. Zu diesem Zeitpunkt zirkulieren schon viele Erkältungsviren», erklärt der Facharzt. «Vermutlich haben sich einige schon vor der Grippeimpfung mit einem Erkältungsvirus infiziert.» Vor diesen Viren schützt eine Influenza-Impfung nicht.

Neben den Senioren empfiehlt Leischker die Grippeimpfung auch allen Personen, die mit alten Menschen zusammen sind und sie betreuen. «Das sind auch Angehörige wie die Enkelkinder, das Personal in Pflegeheimen und von ambulanten Pflegediensten, aber natürlich auch Ärzte», so Leischker. Unabhängig vom Alter sollten sich Patienten mit Immunschwäche oder chronischen Erkrankungen wie Diabetes, Niereninsuffizienz, Multipler Sklerose, HIV-Infektion, Herz- oder Lungenerkrankungen jährlich gegen Grippe impfen lassen. Denn auf eine Influenza-Infektion kann eine bakterielle Superinfektion folgen, die im schlimmsten Fall zu einer Lungenentzündung führt oder das Herzinfarktrisiko erhöht.

Für den bevorzugten Einsatz eines tetravalenten Grippeimpfstoffs gibt es bisher keine Empfehlung der Weltgesundheitsorganisation WHO oder der Ständigen Impfkommission (STIKO). Darauf weist die Kassenärztliche Vereinigung Hamburg auf ihrer Website hin. Durch die vertraglichen Rabatte seien die Kosten der rabattierten trivalenten Impfstoffe erheblich niedriger als diejenigen aller anderen Grippeimpfstoffe, heißt es dort. Rabattierte Impfstoffe seien somit die wirtschaftlichste Variante. «Unbenommen bleibt dem Patienten die Möglichkeit, bei seiner Kasse eine Kostenerstattung für die Impfung mit einem tetravalenten Grippeimpfstoff zu beantragen», so die KV. (dh)

 

20.09.2017 l PZ

Foto: Fotolia/Alexander Raths

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