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Stiftung Warentest: Inkontinenzberatung oft mangelhaft

 

Die Erstberatung von Inkontinenz-Patienten zu Einlagen ist stark verbesserungswürdig. Das ergab eine Stichprobe der Stiftung Warentest, die 20 Anbieter getestet hat. Das Ergebnis wird morgen in der Juli-Ausgabe der Zeitschrift «Test» veröffentlicht. Warentest rät den Betroffenen, sich lieber selbst gut vor der Erstbestellung zu informieren.

 

Etwas anderes bleibt Betroffenen offenbar nicht übrig, denn zum Schamgefühl, das sie häufig wegen ihres Leidens empfinden, kommt laut Warentest in vielen Fällen schlechte Beratung hinzu – auch von Profis: Alle zehn getesteten Apotheken und Sanitätshäuser schnitten im Praxistest nur ausreichend oder sogar mangelhaft ab. Als befriedigend werteten die Tester lediglich drei von zehn geprüften Homecare-Unternehmen, also Herstellern oder Händlern von Inkontinenzprodukten; die übrigen konnten sie ebenfalls nicht überzeugen.

 

Auf dem Prüfstand waren sowohl telefonische Beratungen von Homecare-Unternehmen als auch persönliche Beratungen vor Ort bei exemplarisch ausgewählten Apotheken und Sanitätshäusern im Ruhrgebiet. Sieben Testpersonen ließen sich in insgesamt 140 Gesprächen mit allen Anbietern erstberaten; sie waren selbst nicht von Inkontinenz betroffen, sondern mit fiktiven Legenden ausgestattet. Der Tenor der Tester: Die Beratung war lückenhaft und in den meisten Fällen indiskret, zudem waren mitgegebene oder -geschickte Musterprodukte teilweise unpassend, unhygienisch oder unbeschriftet. «Man wollte mich schnell loswerden», zitiert die Zeitschrift eine Testperson.

 

Beim Thema zuzahlungspflichtige Inkontinenzprodukte versus «Kassenprodukte» behaupteten einige Berater der Stiftung zufolge, dass erstattete Produkte nur bis zu einer bestimmten Menge ohne Aufpreis zu bekommen seien. «Das stimmt nicht», so die Stiftung. Für Kassenprodukte falle in aller Regel nur die gesetzliche Zuzahlung von maximal 10 Euro pro Monat an, ansonsten sind sie für Patienten kostenlos.

 

«Da hilft nur, die Sache selbst in die Hand zu nehmen», heißt es heute in einer Pressemitteilung der Stiftung. Um unzureichende oder gar falsche Beratung zu verhindern, sollten Betroffene sich intensiv auf das Gespräch vorbereiten und zum Beispiel darauf achten, den eigenen Bedarf genau zu schildern und sich nicht abwimmeln zu lassen. Auch im Vorhinein kann etwas getan werden, etwa den Harnverlust protokollieren. «Wer mit der Beratung unzufrieden ist, kann sein Glück auch bei einem anderen Versorger versuchen, der mit der jeweiligen Krankenkasse kooperiert», raten die Tester. Per Anruf oder auf der Website der Krankenkasse sei dies herauszufinden. (cd)

 

28.06.2017 l PZ

Foto: BVMed

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