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Muskelkrämpfe: Gurkenwasser statt Magnesium

 

Was hilft wirklich gegen Muskelkrämpfe, zum Beispiel in den Waden? Dieser Frage geht ein Beitrag in der aktuellen Ausgabe der Fachzeitschrift «Physiopraxis» nach. Bei einem Krampf dehnen die meisten Menschen instinktiv die betroffenen Muskeln. «In der Regel hilft das auch tatsächlich», sagt Physiotherapeut André Wolter. Dehnen helfe auch prophylaktisch, zum Beispiel bei nächtlichen Krämpfen. Jede Seite dreimal für zehn Sekunden zu dehnen, habe in einer Studie bereits Wirkung gezeigt.

 

Ein anderes weit verbreitetes Mittel zur Prophylaxe sieht Wolter dagegen kritisch: «Bisher konnte keine Studie einen positiven Effekt von Magnesium nachweisen», so der Physiotherapeut. Als Erklärung führt er eine neue Theorie für die Entstehung von Muskelkrämpfen an. Nicht Dehydratation oder Elektrolytmangel sorgten für die unfreiwillige, schmerzhafte, andauernde Kontraktionen der Skelettmuskeln, sondern ein fehlerhafter Rückenmarkreflex. Dabei komme es zu einem Ungleichgewicht zwischen zwei Sensorsystemen der Muskeln: Während die Muskelspindeln, die die Muskellänge messen, überaktiv sind, ist die inhibitorische Aktivität des Golgi-Sehnenorgans, das die Spannung im Muskel erfasst und reflektorisch eine Hemmung der Muskelkontraktion bewirkt, verringert. Es kommt zu einer abnormalen α-Motoneuronen-Aktivität – der Muskel kontrahiert stark. Hier habe Magnesium keinen Einfluss.

 

Gurkenwasser (die essighaltige Flüssigkeit, in der Gurken eingelegt sind) könne einer US-amerikanischen Studie zufolge dagegen die Krampfdauer um fast die Hälfte auf durchschnittlich 85 Sekunden verkürzen. Die Autoren geben sogar eine exakte Dosierung an: 1 ml Gurkenwasser pro Kilogramm Körpergewicht. Vermutlich tut es aber auch ein ordentlicher Schluck: «Die Zeit ist viel zu kurz, als dass das Gurkenwasser den Magen passieren und vom Körper aufgenommen werden könnte», sagt Wolter. Womöglich sei es einfach der saure Geschmack im Rachen, der die Aktivität der impulsgebenden Nervenzellen drossele und somit krampflösend wirke. Er empfehle das Hausmittel bereits seit drei Jahren. Seine Patienten berichten von positiven Erfahrungen, auch zur Prophylaxe nächtlicher Krämpfe. Wissenschaftlich ist die Wirkung allerdings noch nicht belegt. (dh)

 

«Physiopraxis» 2017; 15 (1); S. 46–49

DOI: 10.1249/MSS.0b013e3181c0647e (Studie Gurkenwasser)

 

02.02.2017 l PZ

Foto: Fotolia/victoria p.

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