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Demenz: Vorhofflimmern und Blutverdünner als Risikofaktoren

 

Patienten mit Vorhofflimmern (VHF), die zur Prävention von Schlaganfällen das Antikoagulanz Warfarin einnehmen, haben ein höheres Risiko für die Entwicklung einer Demenz als Patienten, bei denen Warfarin bei anderen Indikationen eingesetzt wird. Dies zeigen neue Daten von Forschern des Intermountain Medical Center Heart Institute in Salt Lake City, Utah, die sie im November beim Kongress der American Hearth Association präsentierten.

 

Für die Studie waren mehr als 6000 Patienten rekrutiert worden, bei denen bisher keine Demenz bekannt war. Die Patienten wurden zwei Gruppen zugeteilt: Die erste Gruppe bildete sich aus VHF-Patienten, die zweite Gruppe umfasste Patienten mit anderen Erkrankungen. Alle nahmen den Vitamin-K-Antagonisten Warfarin ein. Nach Berücksichtigung verschiedener Parameter zeigte sich, dass die VHF-Patienten zwei- bis dreimal häufiger eine Demenz entwickelten als die Probanden der Vergleichsgruppe.

 

Vorhofflimmern gehört zu den Herz-Rhythmus-Störungen. Das Herz schlägt dabei unregelmäßig und ungewöhnlich schnell. Bleibt VHF unbehandelt, kann es zu einer Thromboembolie kommen. Dabei können sich kleine Blutgerinnsel in den Vorhöfen des Herzens lösen und und Blutgefäße verstopfen, was unter anderem zu einem Schlaganfall führen kann. Das Risiko lässt sich mit der Langzeitgabe von Antikoagulanzien wie dem in den USA üblichen Warfarin oder dem in Deutschland favorisierten Phenprocoumon (Marcumar® und andere) deutlich senken.

 

Schon länger ist bekannt, dass Vorhofflimmern mit einem erhöhten Risiko für eine Demenz verbunden ist. Die aktuelle Studie legt nah, dass die Gabe von Warfarin die Erkrankungswahrscheinlichkeit nochmals deutlich erhöht. Besonders ausgeprägt ist das Demenzrisiko bei Patienten, bei denen die Blutspiegel des Antikoagulanz stark schwanken.

 

Jared Bunch, der Hauptautor der Studie, betont, dass das erhöhte Demenzrisiko durch die Langzeitgabe von Warfarin nicht nur bei Personen mit Vorhofflimmern beobachtet wird, sondern auch bei allen Patienten, die das Antikoagulanz wegen anderer Erkrankungen langfristig einnehmen. Blutverdünner sollten daher nur bei zwingender Indikation eingenommen werden.

 

Weitere Forschung sei nötig, um die komplexen Mechanismen zu identifizieren, die Vorhofflimmern mit Demenz verknüpfen, so Bunch. Eine Reihe neuer Studien sei geplant, um zu verstehen, welche Behandlungen das Demenzrisiko bei Vorhofflimmern verringern können. (rt)

 

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02.12.2016 l PZ

Foto: Fotolia/Syda Productions

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