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Pilotstudie: Leukämiemittel zur Parkinson-Behandlung

 

Das Leukämie-Medikament Nilotinib (Tasigna®) hat in einer klinischen Phase-I-Studie Kognition, Motorik und nicht motorische Funktionen wie Obstipation von Patienten mit Morbus Parkinson und Demenz mit Lewy-Körperchen verbessert. Zudem bewirkte der Tyrosinkinase-Hemmer statistisch signifikante Veränderungen bei toxischen Eiweißen, die mit dem Fortschreiten der Krankheit in Verbindung gebracht werden. Die Studie wurde kürzlich auf der Jahrestagung der US-amerikanischen Society for Neuroscience in Chicago vorgestellt.

 

An der sechsmonatigen Dosisfindungsstudie unter der Leitung von Dr. Charbel Moussa vom Georgetown University Medical Center hatten zwölf Parkinson-Patienten teilgenommen. Sie bekamen zusätzlich zu ihrer Standardmedikation Nilotinib in einer Dosierung von täglich 150 bis 300 mg. Am Studienende fanden die Forscher in der Cerebrospinal-Flüssigkeit positive Veränderungen der relevanten Biomarker α-Synuclein, Amyloid-β 40/42 sowie t-τ- und p-τ-Proteine. Dies deutet laut den Forschern möglicherweise auf eine Beseitigung toxischer Eiweiße im Gehirn hin. Des Weiteren stieg unter Nilotinib die Dopamin-Produktion an, sodass die Standardmedikation reduziert oder sogar abgesetzt werden konnte.

 

Diese biochemischen Veränderungen korrelierten mit Verbesserungen in der Motorik und Kognition. So berichtete ein Patient, der auf den Rollstuhl angewiesen war, von erneuten Gehversuchen. Drei Patienten mit eingeschränktem Sprechvermögen gaben an, wieder an Konversationen teilnehmen zu können. Ein Patient berichtete, er könne wieder Haushaltstätigkeiten verrichten, die vor der Nilotinib-Gabe nicht möglich waren.

 

Insgesamt wurde der Tyrosinkinase-Hemmer gut vertragen. Das führen die Wissenschaftler unter anderem darauf zurück, dass mit 150 bis 300 mg in der Pilotstudie wesentlich niedrigere Dosen eingesetzt wurden als zur Leukämie-Behandlung. Hier sind bis zu 800 mg täglich üblich. «In diesen hohen Dosen zwingt Nilotinib Krebszellen zur Autophagie und bewirkt so deren Zelltod», erklärt Moussa. In niedrigerer Dosierung scheine der Wirkstoff die Autophagie dagegen lediglich für etwa acht Stunden täglich anzukurbeln. Dieser Zeitraum reiche, um die Zellen von Ballast zu befreien, ohne sie zu töten. Größere Studien müssen nun folgen, um den tatsächlichen Stellenwert des Medikaments bei Parkinson beurteilen zu können. (rt, kg)

 

11.11.2015 l PZ

Foto: Fotolia/Daniel Ernst

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