L-Dopa schützt vor AMD |
Die Einnahme des Parkinsonmittels L-Dopa scheint einen gewissen Schutz vor der feuchten Form der altersabhängigen Makuladegeneration (AMD) zu bieten. Darauf deuten die Ergebnisse einer Studie hin, die jetzt in der Fachzeitung «American Journal of Medicine» erschienen sind. Die Autoren um Dr. Murray Brilliant von der Marshfield Clinic Research Foundation stützen diese Aussage auf die retrospektive Analyse der Daten von 37.000 Patienten aus ihrer Klinik. Diejenigen, die L-Dopa einnahmen, erkrankten entweder gar nicht oder durchschnittlich acht Jahre später als Teilnehmer ohne L-Dopa-Medikation. Dieses Ergebnis war statistisch signifikant und bestätigte sich auch bei der Analyse von weiteren 87 Millionen Patientenfällen aus einer nationalen Datenbank.
L-Dopa stellt der Körper in pigmentierten Geweben her, also auch in der Retina des Auges, und zwar als Nebenprodukt der Melanin-Synthese. Helle Haut- und Augenfarbe sind daher bekannte Risikofaktoren für AMD. Außerdem weiß man, dass das Pigmentepithel der Retina den L-Dopa-Rezeptor GPR143 exprimiert, der nach Aktivierung durch seinen Liganden den Wachstumsfaktor VEGF herunterreguliert, der eine Schlüsselrolle bei der feuchten AMD spielt. Inwieweit sich das Wissen um diese Zusammenhänge klinisch nutzen lässt, müssen weitere Studien zeigen. (am)
DOI: 10.1016/j.amjmed.2015.10.015
10.11.2015 l PZ
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