Pharmazeutische Zeitung online
Deutscher Apothekertag 

Identitätsprüfung soll bleiben

Die Landesapothekerkammer Hessen wünschte sich ein Ende verpflichtender Identitätsprüfungen bei zertifizierten Ausgangsstoffen. Ein entsprechender Antrag wurde auf dem Deutschen Apothekertag (DAT) aber mit großer Mehrheit abgelehnt. 
Lukas Brockfeld
17.09.2025  14:00 Uhr

Die Landesapothekerkammer Hessen hat beim Deutschen Apothekertag einen Antrag eingereicht, der eine Änderung § 11 Absatz 2  der Apothekenbetriebsordnung vorsieht. Demnach soll die verpflichtende Identitätsprüfung von Ausgangsstoffen in Apotheken entfallen, wenn deren Qualität bereits durch ein Prüfzertifikat eines GMP-zertifizierten Herstellers nachgewiesen ist. Die Kammer klagt, dass die aktuelle Regelung in der Praxis oft zu unnötigen Doppelprüfungen führe und nicht zu einer signifikanten Erhöhung der Arzneimittelsicherheit beitrage. 

Die LAK hob in ihrem Antrag außerdem hervor, dass Ausgangsstoffe, die von GMP-zertifizierten Herstellern oder Lieferanten bezogen werden, bereits strengen Qualitätskontrollen unterliegen. 

Schamim Eckert, Vizepräsidentin der LAK Hessen, verwies beim DAT auch auf die prekäre Situation der Apotheken. »Wir leiden in den Apotheken unter einem extremen Fachkräftemangel und einer überbordenden Bürokratisierung. Ich möchte, dass wir uns da, wo es möglich ist, Arbeit sparen und personelle Ressourcen freisetzen, um diese für unsere Patienten freisetzen«, so die Vizepräsidentin. 

Identitätsprüfung ist kein zahnloser Tiger 

Doch viele Delegierte  waren nicht von dieser Argumentation überzeugt. Sven Lobeda vom Vorstand der Sächsischen Landesapothekerkammer erklärte, dass die Identitätsprüfungen eine der letzten Sicherheitsbastionen seien und erheblich zum Verbraucherschutz beitragen. »Auch mit Identitäsprüfungen kümmern wir uns um unsere Patienten. Wir sollten uns fragen, wie viel Risiko wir eingehen wollen, um Zeit- und Personalressourcen zu sparen«, so Lobeda. Gleichwohl könne er sich eine Vereinfachung der Prüfverfahren vorstellen. 

Ähnlich argumentierte auch Peter Witte von der Apothekerkammer Berlin. »Nach Auskunft der AMK sind in den letzten Jahren mehrfach Fälle aufgetreten, bei denen Apotheken durch die Identitätsprüfung Qualitätsmängel festgestellt haben. Das ist kein zahnloser Tiger. Es ist kein zusätzlicher Aufwand, der keinen Nutzen bringt und nur ins Leere läuft. Es ist Verbraucherschutz«, so Witte

Jens-Andreas Münch, Präsident der Apothekerkammer Sachsen-Anhalt, hob zudem hervor, dass die Zertifikate bei Arzneimitteln nichts über die Identität eines Medikamentes aussagen, sondern nur dessen Qualität und Reinheit bescheinigen. »Wir laufen außerdem Gefahr, dass wir Kompetenzen abgeben, die nur wir können und die uns einzigartig machen«, warnte der Kammerpräsident. 

Die Delegierten des DAT lehnten den Antrag mit großer Mehrheit ab. 

Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
SENDEN
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa