Hunde planen, Katzen experimentieren |
Jennifer Evans |
13.10.2025 08:00 Uhr |
Raubtiere auf Entdeckungstour: Hunde lieben feste Routen, Katzen streunen lieber. / © Adobe Stock/nataba
Ein internationales Forschungsteam hat Bewegungsdaten von 18 Katzen- und 16 Hundearten ausgewertet und deutliche Unterschiede im Navigationsstil der Tierfamilien entdeckt. Demzufolge marschieren Wölfe und Füchse gern auf festen Pfaden, während Löwen, Leoparden und Rotluchse lieber kreuz und quer durch die Gegend streifen. Besonders klar zeigte sich der Unterschied in jenen Regionen, in denen sich Hunde- und Katzenartige landschaftliche Gebiete teilen – etwa Kojoten und Pumas in den östlichen Rocky Mountains.
Den Hut bei der Untersuchung, die im Fachblatt »Proceedings of the National Academy of Sciences« erschienen ist, hatte die Universität Maryland gemeinsam mit dem Center for Advanced Systems Understanding (CASUS) am Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf auf.
Die Ergebnisse zeigen deutlich: Der Hund baut sich ein Wegenetz und nutzt es regelmäßig, die Katze ignoriert jeden Straßenplan und bewegt sich flexibler. Eine Rolle spielt dabei unter anderem der gute Riecher der Hundeartigen. Wer ständig die Nase im Wind hat, findet auch die eigene Spur besser wieder. Außerdem gehen die Forschenden von evolutionären Gründen aus. Diese Tierfamilien orientieren sich eben einfach anders in ihrer Umgebung.
Die Studie stellt bisherige Annahmen auf den Kopf – und bestätigt die Beobachtungen auch konsistent über Arten und Lebensräume hinweg. Bisher nahm man nämlich an, dass Raubtiere sich einfach frei durchs Gelände bewegen – ohne Muster. Die Forschenden hoffen mithilfe des neuen Wissens über die Bewegungsmuster, Schutzgebiete gezielter planen zu können und Konflikte zwischen Menschen und Wildtieren zu verringern.