Homöopathie-Weiterbildungen gestrichen |
Das letzte Wort ist noch nicht gesprochen: Zunächst muss die Verhältnismäßigkeit geprüft werden, heißt es von der Landesärztekammer Baden-Württemberg. / Foto: imago images/CSP_Katyjay
Die Zusatzbezeichnung Homöopathie soll nach einem Zeitungsbericht aus der Weiterbildungsordnung der Ärzte im Südwesten gestrichen werden. Dies beschloss die Vertreterversammlung der baden-württembergischen Ärztekammer, wie die »Stuttgarter Zeitung« und »Stuttgarter Nachrichten« (Dienstag) berichteten. Damit folgten die dortigen Mediziner der Entscheidung aus zwölf anderen Bundesländern, in denen dies bereits geschehen ist.
Konkret bedeutet die Streichung der Zusatzbezeichnung Homöopathie, dass die 386 Ärztinnen und Ärzte in Baden-Württemberg, die eine Weiterbildung in Homöopathie gemacht haben, dies zwar auch weiterhin angeben dürfen, etwa auf ihrem Praxisschild oder im Internet. Und es dürfe jeder Mediziner auch künftig homöopathisch diagnostizieren und therapieren. Aber es werde für Patienten künftig schwieriger herauszufinden, welcher Arzt homöopathisch arbeite, weil Ärztekammern keine Weiterbildungen mehr anbieten und Mediziner die Zusatzbezeichnung nicht mehr neu erlangen können.
Allerdings sei das letzte Wort noch nicht gesprochen: Zunächst muss die Verhältnismäßigkeit geprüft werden, heißt es von der Landesärztekammer Baden-Württemberg. Und auch das baden-württembergische Sozialministerium müsse den Vorschlag zur Abschaffung noch prüfen.
Im Mai 2022 hatte das Plenum des Deutschen Ärztetages bereits beschlossen, dass die Ärztekammern in Zukunft keine Weiterbildungen mehr für Homöopathie anbieten. Die PZ hatte darüber berichtet.