Hommage an die Biene |
Angela Kalisch |
14.04.2025 09:30 Uhr |
Verlassene Bienenkörbe in einer unsicheren Welt: Installation »Bee’s Planetary Map« von Rebecca Horn, 1998. / © Museum Wiesbaden
Mehr als 140 Exponate, darunter Gemälde, Skulpturen, illustrierte Bücher und Karikaturen, zeigen die vielfältige Beziehung zwischen Mensch und Biene in der Kulturgeschichte. So verkörpern Bienen in der Antike und auch in alttestamentarischen Darstellungen einen harmonischen Idealzustand, mit der Vorstellung von einem Land, in dem Milch und Honig fließen. Der Liebesgott Amor, der als Honigdieb von Bienen gestochen wird, erfährt die Gleichzeitigkeit von süßer Lust und peinigendem Schmerz, wobei auch die Biene ihr Leben verliert.
Dass Bienen mit einem Stachel ausgerüstet sind, den sie nur unter Einsatz ihres Lebens verwenden könnten, erhebt sie zu einem Symbol der Friedfertigkeit und gehört zu den Motiven, die Kunstschaffende über die Jahrhunderte ebenso inspirierten wie die soziale Staatsform eines Bienenvolks, ihre magischen Tänze oder ihre mysteriöse Wiedergeburt im Frühling.
Der Rundgang durch die Ausstellung endet mit einer Installation, in der verirrte, heimatlose Schwärme den Zustand der Unsicherheit widerspiegeln in einer Welt von Flucht und Vertreibung. Von Bienen und Menschen gleichermaßen.