Pharmazeutische Zeitung online
Umfrage der KV Hamburg

Holpriger E-Rezept-Start in Hamburg

Das E-Rezept soll die Verschreibung von Medikamenten für Ärzte und Patienten einfacher machen. Seit Januar ist es bundesweit verpflichtend am Start. Doch noch ruckelt es in den Hamburger Praxen. In den Apotheken verursachen Formfehler viel Mehraufwand.
dpa
12.02.2024  11:00 Uhr

Sechs Wochen nach seiner bundesweit verpflichtenden Einführung stellt das E-Rezept für die Mehrheit der Hamburger Arztpraxen noch eine Belastung dar. Das ergab eine Umfrage der Kassenärztlichen Vereinigung Hamburg (KVH). Demnach gaben 96 Prozent der befragten Praxen an, E-Rezepte bereits auszustellen, davon 83 Prozent regelmäßig. »Wenn sie es nicht regelmäßig nutzen, liegt es maßgeblich an technischen Problemen«, sagte KVH-Sprecher Jochen Kriens der Deutschen Presse-Agentur. Für 61 Prozent der Praxen sei das E-Rezept eine Belastung des Praxisablaufs.

Probleme gebe es vor allem mit der Technik - etwa beim Aufbau der sicheren Datenverbindung, was rund die Hälfte der Praxen bemängelt habe. Von weiteren Schwierigkeiten hätten die Praxen mit dem Signaturdienst beim Praxisverwaltungssystem und beim Einlesen der elektronischen Gesundheitskarte berichtet. 

Zudem dauere das Ausstellen des E-Rezeptes noch zu lange. Bei 78 Prozent der Befragten dauere die Erstellung länger als vier Sekunden, bei knapp 20 Prozent sogar länger als 20 Sekunden. »Anbieter von Praxisverwaltungssystemen müssen hier noch nachbessern«, forderte Kriens.

Alles in allem sei der Umstieg aber besser gelaufen als befürchtet. »Praxen, in denen das E-Rezept reibungslos funktioniert, stufen dies als Entlastung ein«, sagte er. Während die Praxen gut auf das E-Rezept vorbereitet gewesen seien, fehle es den Patienten jedoch häufig noch an der notwendigen Aufklärung. Dieser Ansicht sei mit 83 Prozent die große Mehrheit der Praxen. »Laut Umfrage erhalten inzwischen drei Viertel der Patienten ein E-Rezept, nur jeder vierte Patient erhält noch einen zusätzlichen Ausdruck.« 75 Prozent der verschreibungspflichtigen Medikamente würden mittlerweile per E-Rezept verordnet. 

Formfehler kosten Apothekenteams viel Zeit

Auch in den Apotheken sind die Erfahrungen mit dem Beratungsbedarf der Patienten unterschiedlich, wie Ena Meyer-Bürck, Geschäftsführerin der Apothekerkammer Hamburg, der dpa sagte. »Für die ohnehin digital-affinen Kundinnen und Kunden stellt das E-Rezept überhaupt kein Problem dar, einige sind aber verwundert, dass sie nicht mehr sehen können, welche Medikamente verordnet wurden, wenn das Rezept mit der Versichertenkarte abgerufen wird.« Viele anfangs skeptische Patienten seien dann aber überrascht, wie problemlos die Einlösung eines Rezeptes erfolgt. 

»Für den reibungslosen Ablauf ist es sehr wichtig, dass die elektronischen Verordnungen ohne Formfehler ausgestellt werden«, sagte Meyer-Bürck. »Sehr häufig sind die Verordner- und Signaturdaten der ärztlichen Kollegen nicht identisch eingegeben, was in den Apotheken zu Fehlermeldungen führt.« Bei Rezepten aus Praxen mit mehreren Ärzten seien E-Rezepte auch oft falsch signiert und müssten neu ausgestellt werden. »Die dafür notwendigen Rücksprachen mit den Praxen sind für die Patienten, die Apotheken und die Praxen lästig und zeitraubend.«

Das Erklären des neuen Prozedere koste in den Apotheken sehr viel Zeit, sagte Meyer-Bürck. Sie regte an, dass Apotheken und Arztpraxen in der Anlaufphase eine gemeinsame Informationsstrategie für die Patientinnen und Patienten entwickeln könnten, »um hier mit einer Sprache alles Wissenswerte zum Thema «E-Rezept» zu vermitteln.«

Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
SENDEN
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa