Historisch höchste Notdienstpauschale |
Melanie Höhn |
19.06.2023 12:05 Uhr |
Der Nacht- und Notdienstfonds (NNF) wird Ende dieser Woche die historisch höchste Notdienst-Pauschale seit seines Bestehens an die Apotheken ausschütten. / Foto: IMAGO/ingimage
Der geschäftsführende Vorstand des Deutschen Apothekerverbandes (DAV) hat eine Notdienstpauschale von 433,38 Euro für jeden im ersten Quartal 2023 geleisteten Vollnotdienst festgesetzt. Im Vergleich zum Vorquartal stieg der Betrag um 5,83 Euro (1,36 Prozent). Damit ist es die höchste Pauschale, die der NNF in seiner knapp zehnjährigen Geschichte Ende dieser Woche direkt an die Apotheken überweisen wird. Im ersten Quartal 2023 leisteten 17.881 Apotheken 93.904 Vollnotdienste. Im Vorquartal waren es noch 97.308 geleistete Vollnotdienste.
Laut Ferdinand Ostrop, Fondsleitung des NNF, gibt es eine einfache Erklärung, warum die Pauschale diesmal so hoch ausgefallen ist: »Die Anzahl der Notdienste ist stärker zurückgegangen als die Anzahl der Rx-Packungen im Vergleich zum Vorquartal. Außerdem sind auch die Verwaltungskosten gesunken«, erklärte er gegenüber der PZ.
Gemäß § 20 Absatz 3 Apothekengesetz (ApoG) setzt der DAV gegenüber den Apotheken für jedes Quartal den pauschalen Zuschuss – unter Berücksichtigung der beschlossenen Verwaltungsausgabenpauschale des NNF – für erbrachte Vollnotdienste fest, die durchgehend in der Zeit von spätestens 20 Uhr bis mindestens 6 Uhr vollständig erbracht werden.
Maßgeblich für die Berechnung des pauschalen Zuschusses ist neben der Anzahl der geleisteten Notdienste die Höhe der Einnahmen, die zum Zeitpunkt der Berechnung fristgerecht auf dem dafür vorgesehenen Konto des NNF eingegangen sind (Einnahmenprinzip). Nicht zeitgerecht eingegangene Gelder werden auf das nächste Abrechnungsquartal übertragen. Im ersten Quartal 2023 standen 40.695.746 Euro nach Abzug der Verwaltungskosten zur Ausschüttung zur Verfügung. Dieser Wert ist gegenüber dem Vorquartal gesunken.
194.328.488 Rx-Packungen wurden im ersten Quartal 2023 umgesetzt. Die Packungsabgabemenge sank damit um 2,56 Prozent im Vergleich zum Vorquartal und stieg um 6,96 Prozent zum Vergleichsquartal des Vorjahres.