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»150 für 150«

Hilfsprojekt für TB- und HIV-Patienten in Namibia

150 Jahre Deutscher Apothekerverband und 150.000 Euro Spenden für ein Hilfsprojekt: Dies verbirgt sich hinter dem Kürzel »150 für 150«. Der DAV-Vorsitzende Thomas Dittrich erklärt, wie das Hilfsprojekt die medizinische Versorgung von Menschen mit HIV und Tuberkulose in Namibia verbessern soll.
AutorKontaktBrigitte M. Gensthaler
Datum 11.10.2022  07:00 Uhr

PZ: Im Frühjahr 2022 wurde der Verein Safe – Sächsische Apotheken für Entwicklungszusammenarbeit gegründet. Herr Dittrich, Sie sind der erste Vorsitzende. Welche Ziele verfolgt der neue Verein?

Dittrich: Safe wird gezielt lokale Akteure und Initiativen in Entwicklungsländern unterstützen, die sich für eine medizinisch-pharmazeutische Versorgung marginalisierter Gesellschaftsgruppen einsetzen. Wichtig ist uns, dass wir den Partnern vor Ort kein fertiges Konzept überstülpen, sondern deren Ansätze und Ideen fördern – politisch neutral, transparent und vor allem nachhaltig.

PZ: Warum startet das erste Safe-Projekt in Namibia?

Dittrich: Ich hatte im Juni die Möglichkeit, mir selbst ein Bild von der Lage vor Ort zu machen. Namibia ist eines der Länder mit der höchsten Belastung durch Tuberkulose und multiresistenter TB. Jede dritte Erkrankung tritt in Zusammenhang mit HIV/Aids auf. Vor allem Menschen mit geringem oder ohne Einkommen sind betroffen. Genau hier setzt das DAV-Jubiläumsprojekt »150 für 150« an.

PZ: Wie ist das Hilfsprojekt strukturiert und was wollen Sie konkret umsetzen?

Dittrich: In Namibia haben nur etwa 20 Prozent der Bevölkerung eine Krankenversicherung und damit Zugang zu einer mit Deutschland vergleichbaren Gesundheitsversorgung. Immerhin gibt es für die restlichen 80 Prozent staatliche Versorgungsstationen. Gegen einen symbolischen Obolus werden in den Distrikt-Krankenhäusern Standardmedikamente gegen HIV/Aids und Tuberkulose ausgegeben. Jedoch können sich viele Menschen die Fahrt dorthin nicht leisten. Daher wollen wir einen regelmäßigen Shuttleservice in unserer Projektregion einrichten. Zudem werden wir in der Projektregion eine Apothekerin oder einen Apotheker etablieren, der oder die als fester Ansprechpartner die Patienten begleitet, den Verlauf der Therapie dokumentiert und in den Gemeinden Aufklärungsarbeit leistet.

PZ: Welchen Part übernehmen die namibischen Partner, also die Pharmazeutische Gesellschaft von Namibia (PSN) und das Institut für Pharmazie?

Dittrich: PSN mit seinem Präsidenten Ulrich Ritter ist das namibische Pendant zum Deutschen Apothekerverband. Somit können wir auf einen starken Partner bauen, der mit viel pharmazeutischer Fachkompetenz und sehr guten Kenntnissen des namibischen Gesundheitssystems das Projekt vor Ort umsetzt und verantwortet. Ein weiterer Partner ist das Institut für Pharmazie an der staatlichen Universität von Namibia, der UNAM. Langfristig ist geplant, dass Studentinnen und Studenten im zweiten Studienabschnitt uns personell in der Projektregion unterstützen werden. Vorstellbar ist auch, dass die UNAM die Evaluation des Projektes übernimmt.

PZ: Wie finanziert sich das Projekt?

Dittrich: Das Projekt ist zunächst auf drei Jahre als sogenannter Pilot in nur einer Region angelegt. Wir hoffen, einen Großteil der Finanzierung durch die Spendengelder zum DAV-Jubiläum abdecken zu können. Natürlich freuen wir uns über eine großzügige Unterstützung! Darüber hinaus hoffen wir, dass Teile wie die Evaluation durch staatliche Stellen oder private Stiftungen gefördert werden.

PZ: Gibt es eine Kooperation mit den bestehenden Apothekerhilfswerken in Deutschland?

Dittrich: Apotheker Helfen, Apotheker ohne Grenzen und das Hilfswerk der baden-württembergischen Apothekerinnen und Apotheker möchten die Initiative unterstützen. So können wir aus einem großen Erfahrungsschatz in der Entwicklungszusammenarbeit schöpfen.

PZ: Wo soll das Namibia-Projekt in drei Jahren stehen?

Dittrich: Mir ist ein nachhaltiger Ansatz in der Entwicklungszusammenarbeit sehr wichtig. Wir werden alle von den Erfahrungen mit diesem Projekt profitieren. Oberstes Ziel ist, dass wir merkliche Verbesserungen nach und nach in die staatliche Versorgung überführen können. Dafür hat PSN bereits Weichen gestellt und frühzeitig den Austausch mit den Verantwortlichen der namibischen Regierung aufgenommen.

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