Hexavalent impfen statt warten |
Der trivalente Infanrix-Impfstoff ist die nächsten Monate nicht lieferbar, der penta- und hexavalente gemäß offizieller Angaben schon. / Foto: Imago Images/Winfried Rothermel
Anfang April meldete Glaxo-Smith-Kline offiziell einen Lieferengpass für seinen trivalenten Adsorbat-Impfstoff Infanrix®, der für Kinder ab zwei Monaten zur Immunisierung gegen Diphtherie, Tetanus und Pertussis (DTaP) zugelassen ist. Er soll nach Firmenangaben voraussichtlich wieder ab dem 30. August verfügbar sein. Nun hat die Ständige Impfkommission (STIKO) Handlungshinweise gegeben, wie bis dahin zu verfahren ist.
In Deutschland stehen weder eine trivalente Alternative noch Impfstoffe mit den entsprechend dosierten Einzelkomponenten für diese Altersgruppe zur Verfügung. Stattdessen sollten Ärzte auf einen pentavalenten (DTaP-IPV-Hib) oder hexavalenten (DTaP-IPV-Hib-HepB) Impfstoff zur Grundimmunisierung zurückgreifen. Diese enthalten zusätzlich Antigene gegen Polio und Hämophilus influenza B und im hexavalenten Fall auch gegen Hepatitis B. Gegen all diese Krankheiten wird ohnehin eine Grundimmunisierung im Säuglingsalter empfohlen. »Da eine zeitgerechte Immunisierung bei Grundimmunisierungen zu bevorzugen ist, sollte das Ende des Lieferengpasses hier nicht abgewartet werden«, schreibt die STIKO.
Die anderen Vakzinen für Standardimpfungen von Kindern, beispielsweise Infanrix hexa oder Pentavac®, sind derzeit nicht in der Lieferengpass-Datenbank gelistet. Eine mit einem bestimmten Kombinationsimpfstoff begonnene Impfserie kann laut STIKO auch mit dem Impfstoff eines anderen Herstellers vervollständigt werden.