Hessische CDU kritisiert Reformpläne |
PZ |
03.07.2024 12:30 Uhr |
Die Vertreter der Landesapothekerkammer Hessen und des Hessischen Apothekerverbands bei der Diskussion mit der CDU-Fraktion im hessischen Landtag. / Foto: LAK Hessen
Auf Einladung der CDU-Fraktion nahmen Ursula Funke, Präsidentin der Landesapothekerkammer (LAK) Hessen, und Ulrich Laut, Hauptgeschäftsführer der LAK Hessen, sowie Vertreter des Hessischen Apothekerverbands am gestrigen Dienstag an der Sitzung der CDU-Fraktion im hessischen Landtag teil. Darüber informierte die LAK Hessen heute in einer Pressemitteilung. Die komplette Fraktion war demnach anwesend, auch die CDU-Mitglieder der Landesregierung und der hessische Ministerpräsident Boris Rhein.
Wie die LAK Hessen berichtete, habe die CDU-Fraktionsvorsitzende Ines Claus während des Besuchs klargestellt, dass die CDU-Fraktion, aber auch die hessische Landesregierung an der Seite der Apotheker stünden. Claus habe betont, dass »fachkundige Apothekerinnen und Apotheker eine qualitativ hochwertige Gesundheitsberatung sicherten« und zwar sowohl in städtischen als auch in ländlichen Gebieten. Sie habe zudem die Reformpläne des Bundesgesundheitsministeriums (BMG), Apotheken ohne Apotheker zuzulassen, scharf kritisiert.
Funke verdeutlichte in der Fraktionssitzung, was der Gesetzesentwurf für die Patienten bedeute: »Nur während acht Stunden pro Woche soll es einen Apotheker als Ansprechpartner vor Ort geben, das dringend benötigte Schmerzmittel erhält der Palliativpatient dann erst nach Tagen.« Die Arzneimitteltherapie werde immer komplexer, die Anwendung anspruchsvoller und komplizierter. Gerade multimorbide Patienten seien darauf angewiesen, Beratung und Hilfe bei ihrer Arzneimitteltherapie zu erhalten. »Das beste Arzneimittel wirkt nicht, wenn es falsch oder gar nicht eingenommen wird. Das ist unsere ureigenste apothekerliche Aufgabe, hier den Patienten zur Seite zu stehen«, so Funke.
Die Staatsministerin für Familie, Senioren, Sport, Gesundheit und Pflege Diana Stolz unterstrich die Bedeutung der Apotheker beim Erkennen und Verhindern von potenziellen Wechselwirkungen. Urich Laut, Hauptgeschäftsführer der Landesapothekerkammer Hessen, betonte, dass die vom BMG angedachten Regelungen insbesondere auch im Nacht- und Notdienst zu einer deutlichen Verschlechterung der Versorgungsqualität der Patienten führten.
Wie die LAK Hessen mitteilte, wurde in der Fraktionssitzung auch ausführlich über die wirtschaftliche Situation der Apotheken diskutiert. Dabei sei deutlich geworden, dass hier eine Verbesserung dringend erforderlich sei, damit auch eine wettbewerbsfähige Entlohnung des Apothekenpersonals erfolgen könne.
Nach eingehender Diskussion habe laut der Mitteilung die CDU-Fraktion und die Landesregierung versichert, alles zu unternehmen, um die inhabergeführte Apotheke vor Ort in die Zukunft zu führen und die Pläne aus dem BMG abzuwenden. Ministerpräsident Boris Rhein habe ebenfalls seine Unterstützung zugesagt. Zudem sei vereinbart worden, weiterhin in enger Abstimmung zu bleiben, hieß es.