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Fortbildung 

Hessische Apotheker ehren ihren »Front Runner«

Nach drei Jahren pandemiebedingter Pause kamen die hessischen Apotheker zu ihrer Zentralen Fortbildung in Gießen wieder vor Ort zusammen – und ehrten Professor Dr. Theo Dingermann als »Maßstabssetzer in Sachen Fortbildung« mit der Conrad-Moench-Medaille.
Elke Wolf
17.06.2023  15:30 Uhr

Nach dem Protesttag am vergangenen Mittwoch bot sich nun zum zweiten Mal innerhalb einer Woche den hessischen Apothekern die Gelegenheit für das neue »Wir-Zusammengehörigkeits-Gefühl«: Die Zentrale Fortbildungsveranstaltung der Landesapothekerkammer Hessen fand nach drei pandemiebedingten Online-Jahren zum ersten Mal wieder in Präsenz statt.

Kammerpräsidentin Ursula Funke bezeichnete den 14. Juni 2023 denn auch als denkwürdigen Tag. »Der Protesttag wird in die Apotheken-Geschichte eingehen. Quer durch Deutschland waren wir Apotheker geschlossen, sind gemeinsam für unseren Beruf eingetreten, für die Zukunft unseres Nachwuchses, den wir so dringend brauchen. In Wiesbaden waren von den Pharmaziestudenten bis hin zu zahlreichen ‚Apothekerrentnern‘ alle Alters- und Apothekenberufsgruppen auf dem Kranzplatz vor der Staatskanzlei vertreten. Wir haben gezeigt, dass wir gemeinsam laut werden können und ich glaube, wir haben auch rübergebracht, wie dramatisch die Situation ist und dass absoluter Handlungsbedarf besteht.«

Sie beschwor den Geist des Protesttags zu bewahren. »Die Bilder prägen. Lassen wir gemeinsam nicht nach, ziehen wir weiterhin an einem Strang, um unsere Forderungen für eine sichere Arzneimittelversorgung und attraktiven Arbeitsplatz umzusetzen.« Den unbedingten Willen, etwas zu ändern, wird der Berufsstand brauchen: So entwickele sich doch das Lieferengpassgesetz laut Funke zum Alptraumgesetz, täglich seien größte Verrenkungen nötig, um Lieferengpässe zu stopfen, und die Honorarkürzung durch Erhöhung des Kassenabschlags im Februar klinge nach den Ausführungen Funkes wie Hohn. »Dazu ein Bundesgesundheitsminister, der unsere Situation negiert und Auseinandersetzungen aus dem Weg geht. Achselzuckend wird in Kauf genommen, dass alle 17 Stunden in Deutschland eine Apotheke ihre Türen für immer schließt.«

»Theo Dingermann setzt Maßstäbe«

Dann war Laudatio-Zeit in der Kongresshalle. Die Kammerpräsidentin überreichte Professor Dr. Theo Dingermann die Conrad-Moench-Medaille, die höchste Auszeichnung der LAK Hessen. Diese Medaille geht an Personen, die sich in herausragender Weise in Aus-, Fort- und Weiterbildung um die hessische Apothekerschaft verdient gemacht haben. »Dabei hat Dingermann einen besonders hohen Wirkungsgrad erzielt und Maßstäbe gesetzt, an denen sich Kollegen in Zukunft werden messen lassen müssen. Es gibt keinen Kongress, kein Bundesland, keine Kammer, keine wissenschaftliche Gesellschaft, wo er nicht kontinuierlich als Referent aufgetreten ist und immer noch auftritt«, so Funke. »Sein Macbook ist sein treuer Begleiter und da sind immer Vorträge drauf, die er ad hoc halten kann.«

Dingermann habe die Gabe, komplizierte Zusammenhänge anschaulich und plausibel zu erklären und dabei in seiner Begeisterung fürs Thema das Publikum mitzunehmen. Seine Vorträge garantierten auch heute noch ein übervolles Haus – wie vergangenen Abend bei der Night of Science am Frankfurter Riedberg bei seinem Kombi-Musik-Vortrag mit Professor Dr. Dieter Steinhilber zu Tina Turner. »Sein Wissen, seine Ideen und seine Visionen hat er über viele Jahre in den Akademievorstand eingebracht. Die ständige Weiterentwicklung der Fort- und Weiterbildung von seinen Apothekerkollegen war und ist ihm wichtig.« Was er im Übrigen auch in seiner Karriere nach der Emeritierung als Chefredakteur und Senior Editor der Pharmazeutischen Zeitung fortführe.

Es sei ein Glückfall für die Apotheker in Hessen gewesen, dass Dingermann der Pharmazeutischen Biologie an der Goethe-Universität in Frankfurt treu geblieben ist und mehrere Rufe etwa nach Jena oder Zürich abgelehnt hat. Funke: »Theo Dingermann war für damalige Verhältnisse überhaupt kein typischer Pharmazeutischer Biologe. Für Pflanzenbestimmungen, Spaltöffnungen oder Calciumoxalat-Drusen hatte er nur wenig übrig. Aber Gentechnik, Biotechnik, Immunologie, Stratifizierte Pharmakotherapie: Das waren und sind seine Themen.« Und was Digitalisierung und IT betreffe, »ist er Front Runner. Er hat in der Frankfurter Pharmazie Maßstäbe gesetzt, indem er schon früh Internet und Tablets in der Lehre eingeführt hat.«

Funke hob besonders hervor, dass sich Dingermann neben seinen Tätigkeiten als Hochschullehrer von Anfang an nicht nur für seine Studenten, sondern für seine Kollegen, den Apothekerberufsstand, einsetzte. »Die Pharmazie, der Apotheker als Heilberufler, die Weiterentwicklung der Arzneimittelversorgung, aber auch die wirtschaftliche Basis, das sind die Faktoren, die Theo Dingermann antreiben. So ist es auch nicht verwunderlich, dass er am vergangenen Mittwoch im weißen Kittel bei Demonstration und Kundgebung in Wiesbaden den ganzen Tag dabei war

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