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Morbidität und Mortalität

Herzschwäche im Osten weitaus häufiger als im Westen

30 Jahre nach der Wiedervereinigung gibt es in Ostdeutschland viel mehr Krankenhausaufnahmen wegen Herzschwäche als in Westdeutschland – und mehr Menschen versterben dort an Herzinsuffizienz.
dpa
01.07.2020  17:00 Uhr

Herzschwäche ist in den ostdeutschen Bundesländern viel weiter verbreitet und es sterben deutlich mehr Menschen daran als im Westen. Das geht aus einer am Mittwoch veröffentlichten Studie der HFA Discoveries hervor, einer wissenschaftlichen Plattform der Europäischen Gesellschaft für Kardiologie (ESC).

Herzinsuffizienz gilt als häufigster Grund für Krankenhauseinweisungen in Deutschland. Bislang seien die Forscher davon ausgegangen, dass sich Anzahl und Dauer der Krankenhausaufenthalte und auch die Zahl der Toten durch Herzschwäche nach der Wiedervereinigung angleichen würden, sagte Erstautor Marcus Dörr von der Universitätsmedizin Greifswald. «Diese Hypothese musste verworfen werden – und in der Tat wurde das Gegenteil festgestellt», erklärte Dörr.

In der aktuellen Studie wurde die Entwicklung zwischen den Jahren 2000 und 2017 untersucht. Die ausgewerteten Daten stammen aus der Gesundheitsberichterstattung des Bundes, einer jährlichen Erhebung von stationären Routinedaten. Die Wissenschaftler stellten fest, dass die absolute Zahl der Krankenhauseinweisungen aufgrund von Herzinsuffizienz in ganz Deutschland dramatisch zunahm, nämlich um 93,9 Prozent (von 239.694 Fällen pro Jahr auf 464.724 Fälle pro Jahr). Dieser Anstieg war in Ostdeutschland (+118,5 Prozent) deutlich stärker als in Westdeutschland (+88,3 Prozent).

2017 war die Herzinsuffizienz mit einem Anteil von 8,2 Prozent an den Todesfällen im Krankenhaus dort mit Abstand die häufigste Todesursache. Im Osten gab es 64 beziehungsweise 65 Todesfälle je 100.000 Einwohner in den Jahren 2000 und 2017, im Westen in denselben Jahren 39 beziehungsweise 43 Todesfälle je 100.000 Einwohner.

Dörr zufolge lässt sich der Unterschied nicht mit dem vier Jahre höheren Durchschnittsalter im Osten erklären. «Eine mögliche Erklärung für unsere Befunde könnte in der unterschiedlichen Prävalenz (Häufigkeit) von Risikofaktoren liegen, welche die Entstehung sowie das Fortschreiten und damit die Notwendigkeit für eine Hospitalisierung wegen Herzinsuffizienz beeinflussen», sagte er. So kämen Bluthochdruck, Diabetes und Adipositas in Ostdeutschland häufiger vor als in Westdeutschland. Verschiedene Strukturen der Patientenversorgung könnten die Unterschiede zumindest teilweise erklären, sagte Dörr. Noch seien die Gesundheitssysteme nicht vollständig angeglichen. 

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