»Herzkrank? Schütze dich vor dem Herzstillstand« |
Wer immer wieder unter Herzstolpern, Herzrasen, Brustschmerzen, Luftnot und Bewusstlosigkeit leidet, sollte sich dringend beim Kardiologen untersuchen lassen. / Foto: Getty Images/urbazon
Am häufigsten liegt dem plötzlichen Herztod eine langjährige koronare Herzkrankheit (KHK) zugrunde, informiert die Deutsche Herzstiftung. Rund sechs Millionen Menschen in Deutschland seien von KHK betroffen. Aber auch andere Herzerkrankungen und genetische Veranlagung gingen mit einem erhöhten Risiko für den plötzlichen Herztod einher. Unmittelbarer Auslöser sei fast immer eine Herz-Rhythmus-Störung. Auch scheinbar kerngesunde können betroffen sein. Generell sind Männer stärker gefährdet als Frauen.
Im November finden zahlreiche Veranstaltungen und Infokampagnen statt, um über die Vorbeugung, frühzeitige Erkennung und konsequente Behandlung von Herzerkrankungen aufzuklären, die das Risiko auf ein Minimum reduzieren sollen. Die Deutsche Herzstiftung hat auch eine neue Broschüre mit dem Motto der diesjährigen Herzwochen »Herzkrank? Schütze dich vor dem Herzstillstand« herausgegeben.
Oft, aber nicht immer, sei der plötzliche Herztod vermeidbar, informiert die Herzstiftung auf ihrer Webseite. Bei diesen Warnzeichen sollten Betroffene zum Kardiologen gehen und ihr Herz überprüfen lassen:
Bei Symptomen eines Herzinfarkts ist sofort der Notarzt zu rufen. Dazu zählen plötzlich einsetzende starke Schmerzen, die länger als fünf Minuten anhalten und sich bei Ruhe nicht bessern, kalter Schweiß, Blässe, Übelkeit, Atemnot, Unruhe und Angst. Die Schmerzen können neben dem Brustkorb auch im Rücken zwischen den Schulterblättern, im Oberbauch oder im Arm auftreten und bis auf Hals oder Kiefer ausstrahlen.
Kommt es zum Herzstillstand sollten Anwesende zuerst sofort einen Notruf absetzen und dann mit der Herzdruck-Massage beginnen. Falls ein automatisierte externer Defibrillator in der Nähe ist und es mindestens zwei Ersthelfer gibt, sollte der Defibrillator unbedingt eingesetzt werden. Mehr Informationen dazu finden sich auf der Webseite der Herzstiftung.
Immer noch viel zu wenig bekannt ist, dass sich ein Herzinfarkt bei Frauen unauffälliger äußern kann. Vor allem der klassische Brustschmerz ist laut Herzstiftung häufig nicht so stark ausgeprägt, sodass der Ernst der Lage oft verkannt und mit einer Magenverstimmung verwechselt wird.
Ein Herzinfarkt ist aber keine typische Männerkrankheit. Auch bei Frauen sind Herz-Kreislauf-Erkrankungen die häufigste Todesursache noch vor Krebserkrankungen. Auf diese Symptome sollten man bei Frauen achten: Kurzatmigkeit/Atemnot, Schweißausbrüche, Rückenschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Schmerzen im Oberbauch, Ziehen in den Armen, unerklärliche Müdigkeit, Depressionen.
Jeweils am ersten Freitag in Februar macht ein Aktionstag auf die Herzgesundheit von Frauen aufmerksam. Unter dem Motto »Frauenherzen schlagen anders« und dem Hashtag #GoRed fordert der Verein Healthcare Frauen, in dem sich auch viele Apothekerinnen engagieren, gemeinsam mit der Herz-Hirn-Allianz auf, mit einem roten Kleidungsstück oder Accessoire ein Zeichen zu setzen und die Bevölkerung für das Thema zu sensibilisieren. Auch Apotheken können und sollen mitmachen. Kampagnenmaterial für den 3. Februar 2024 lässt sich hier bestellen.