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Erste Hilfe

Herzdruckmassage ist kinderleicht

Prüfen - Rufen - Drücken: Mehr braucht es laut Intensivmedizinern nicht, um ein Menschenleben zu retten. Sie fordern, dass alle Schüler ab der siebten Klasse jährlich zwei Schulstunden Wiederbelebung üben.
AutorKontaktdpa
Datum 04.12.2019  12:00 Uhr

Die 13-jährige Helene rüttelt vorsichtig das Gesicht der am Boden liegenden Anne. Keine Reaktion. Auch keine Atmung. Im Ernstfall würde Helene jetzt Erwachsene zur Hilfe rufen oder die 112 wählen, was diesmal jedoch nicht nötig ist. Anne ist eine von gut 150 Plastikpuppen, die vor ebenso vielen Siebtklässlern bei der durch die Weltgesundheitsorganisation geförderten Initiative »Kids save lives« am Dienstag in einer Halle der Hamburger Messe liegen.

Bernd Böttiger von der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin hält solche Übungen für so wichtig, dass er sie gern regelmäßig an deutschen Schulen etablieren würde: zwei Stunden Wiederbelebungstraining jedes Jahr ab der siebten Klasse. »Das ist eine Empfehlung der Kultusministerkonferenz seit 2014 und in Deutschland ist sie noch immer nicht flächendeckend umgesetzt«, kritisiert der Kölner Intensivmediziner am Rande von »Kids save lives«. Er ist überzeugt: Wenn Laien sofort mit einer Herzdruckmassage beginnen, verdreifacht sich die Überlebensrate. Tausende Menschen könnten laut Böttiger jedes Jahr in Deutschland gerettet werden, wenn die Herzdruckmassage von Kindern genauso erlernt werde wie Fahrradfahren. »Alles, was man braucht, sind zwei Hände.«

In Hamburg hat in diesem Schuljahr, fünf Jahre nach der Empfehlung, ein Pilotprojekt begonnen: Schulen bekommen laut Schulbehörde verschiedene Unterrichtsmodule bereitgestellt, um Wiederbelebung mit den Schülern zu trainieren. »Es musste sich erst mit allen Akteuren verständigt werden, deshalb hat der Start so lang gedauert«, erklärt die zuständige Abteilungsleiterin am Landesinstitut für Lehrerbildung und Schulentwicklung, Beate Proll, die Verzögerung. Jede Schule könne zudem selbst entscheiden, ob sie teilnehme. Verpflichtend in den Bildungsplänen seien aber allgemeine Kompetenzen in Erster Hilfe.

Helene ist mit ihrer Puppe da schon weiter: Beherzt drückt die 13-jährige auf Annes Brustkorb – im Rhythmus des BeeGee-Klassikers »Stayin' alive«. Das sollte im Ernstfall bis zum Eintreffen der Rettungskräfte so weitergehen. Bei der Übung in der Messehalle ist aber nach zwei Minuten Schluss.

Eine Beatmung der Puppe lernen die Kinder nicht. Einer schwedischen Studie zufolge, in der 30.000 beobachtete Herzstillstände außerhalb von Kliniken analysierte wurden, verdoppelt sich die Überlebensrate von Patienten mit Herzdruckmassage im Vergleich zu denen ohne und zwar egal, ob sie zusätzlich beatmet werden oder nicht. Außerdem zeigt die Studie, dass deutlich mehr Menschen eine Herzdruckmassage ohne Beatmung beginnen als eine Reanimation mit Beatmung.

Helene findet es auf jeden Fall gut, schon früh zu lernen, wie sie Menschen wiederbelebt. »Wer weiß, ob ich heute noch jemanden auf der Straße sehe, dem so etwas passiert«», meint sie zum Abschluss von »Kids save lives«.

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