Hersteller sehen Pharmastrategie in Gefahr |
PZ |
10.06.2024 14:52 Uhr |
Die zukünftigen Mitglieder des Europäischen Parlaments müssten sich engagiert für eine starke, gerechte und wettbewerbsfähige europäische Pharmaindustrie einsetzen, appelliert der Verband Pharma Deutschland. / Foto: Adobe Stock/U. J. Alexander
Einbruch für die Ampel, Union klarer Wahlsieger, die Rechte erstarken und das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) holt aus dem Stand mehr Stimmen als FDP und Linke. Die Europawahlen sind zuende. Wundenlecken gibt es vor allem bei den Grünen und den Sozialdemokraten, während die AfD jubelt. Auch in anderen EU-Staaten haben die rechten und EU-kritischen Parteien zugelegt. Die Arzneimittelhersteller in Deutschland sehen dadurch die europäische Pharmastrategie in Gefahr.
Angesichts der Zugewinne EU-kritischer Parteien müssten nun alle Parteien gesundheitspolitisch entschlossen handeln, heißt es in einer Mitteilung von Pharma Deutschland, (ehemals Bundesverband der Arzneimittelhersteller – BAH). Die zukünftigen Mitglieder des Europäischen Parlaments müssten sich engagiert für eine starke, gerechte und wettbewerbsfähige europäische Pharmaindustrie einsetzen, appelliert der Verband.
Mit Blick auf die Pharmastrategie der EU forderte Dorothee Brakmann, Hauptgeschäftsführerin des Vrebands, dass das europäische Parlament an der Stärkung des Pharmastandorts Europa festhalten müsse. »Die Zukunft Europas als Standort für Pharmaindustrie steht auf dem Spiel, wenn das neue Parlament nicht handelt, um eine sichere Gesundheitsversorgung in Europa zu gewährleisten und Innovationen voranzutreiben«, warnte sie. Das Thema Arzneimittelversorgung müsse weiterhin europäisch gedacht werden.
Es gelte, die öffentliche Gesundheit auch finanziell mit Initiativen und Projekten zu stärken. »Wir müssen die Innovationskraft und Wettbewerbsposition der europäischen Pharmaindustrie stärken, statt sie mit immer mehr Bürokratie zu belasten«, so Brakmann. Die EU-Abgeordneten sollten die Arbeiten an den Dossiers zügig wieder aufnehmen. »Die demokratischen Kräfte im Europaparlament müssen jetzt die Weichen stellen, um nachhaltiges Wachstum zu fördern und den europäischen Pharmastandort im internationalen Wettbewerb zu sichern.«