HAV unterstützt Apothekenprotest in Hannover |
Der Vorsitzende des Hessischen Apothekerverbands Holger Seyfarth appelliert an Apothekenteams, sich an der Kundgebung am 6. November in Hannover zu beteiligen. / © PZ
Mit dem Protest am 6. November will der Landesapothekerverband (LAV) Niedersachsen ein Zeichen gegen die aktuellen Reformpläne der Bundesregierung setzen. Der LAV ruft die niedersächsischen Apothekenteams dazu auf, sich um 13 Uhr auf dem Bahnhofs-Vorplatz (Ernst-August-Platz) zu versammeln, um für die Stärkung der Apotheken vor Ort und den Erhalt einer qualitativ hochwertigen Arzneimittelversorgung durch Apotheken für die Bevölkerung zu kämpfen.
Wie der Hessische Apothekerverband (HAV) heute mitteilte, unterstützt er den Protest in Hannover und ruft die hessischen Apothekerinnen und Apotheker sowie deren Mitarbeitende dazu auf, sich an der Kundgebung zu beteiligen. »Im November droht ein weiterer Vorstoß durch das Bundesgesundheitsministerium (BMG), seine Apothekenreformpläne durch das Bundeskabinett beschließen zu lassen. Deshalb ist es von enormer Bedeutung, dass die Apothekenteams in der gesamten Bundesrepublik weiter geschlossen und deutlich zeigen, dass sie sich gegen diese Reform, die unter anderem ›Apotheken ohne Apotheker‹ vorsieht, zur Wehr setzen«, sagte der HAV-Vorsitzender Holger Seyfarth.
Seyfarth fordert die übrigen Landesapothekerverbände und Landesapothekerkammern sowie die ABDA auf, sich dem Protest am 6. November in Hannover anzuschließen. Laut der Mitteilung will der HAV kostenfreie Mitfahrmöglichkeiten zur Kundgebung in Hannover organisieren. Aktuell plane der Verband einen Sonderbus von Kassel aus sowie Gruppenfahrten mit der Deutschen Bahn.
Wie der Landesapothekerverband Niedersachsen (LAV) heute mitteilte, hat der niedersächsische Gesundheitsminister Andreas Philippi zugesagt, bei der Kundgebung zu sprechen. Als Redner erwartet der Verband außerdem den Landesvorsitzenden der FDP Niedersachsen und stellvertretenden Vorsitzender der FDP-Bundestagsfraktion Konstantin Kuhle sowie Eike Holsten, Mitglied des Niedersächsischen Landtags (CDU) und Mitglied des Ausschusses für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Gleichstellung. Zugesagt habe auch Christan Burgdorf, Vorsitzender des Arbeitgeberverbands Niedersächsischer Apotheken.
Gründe des Protests der Apothekerinnen und Apotheker seien die Einsparungen der Bundesregierung zulasten der Apotheken sowie das seit über zehn Jahren stagnierende Apothekenhonorar bei stark gestiegenen Kosten, erläuterte Berend Groeneveld, Vorstandsvorsitzender des LAV. Die zentralen Inhalte des Apotheken-Reformgesetzes (ApoRG) wie »Apotheken light« und eine bloße Umverteilung des Honorars sind weitere Kritikpunkte, ebenso die anhaltenden Lieferengpässe sowie überbordende Bürokratie.
»Das Gesundheitssystem ist chronisch unterfinanziert, ganz besonders der Bereich der Apotheken. Die Apotheken brauchen jetzt eine finanzielle Stärkung in Form einer Erhöhung und Dynamisierung des Apothekenhonorars. Wird die Politik nicht in dieser Form tätig, beschleunigt sie weiter den Apothekenrückgang und forciert bewusst eine Verschlechterung der Gesundheitsversorgung der Bevölkerung. Das können und werden wir nicht zulassen«, betonte Groeneveld.