HAV: BMG soll Reform aufteilen |
Cornelia Dölger |
28.08.2025 13:12 Uhr |
Unter einer drohenden Blockade dürften die dringendsten Punkte der Reform – Honoraranpassung und Skontoverbot – nicht leiden, meint HAV-Chef Holger Seyfarth. / © HAV
Erst vor wenigen Wochen hatte HAV-Chef Holger Seyfarth darauf aufmerksam gemacht, dass eine Verschleppung drohe, wenn wie geplant eine Reform aus einem Guss komme. Bei einem Besuch der hessischen Gesundheitsministerin Diana Stolz (CDU) in einer Apotheke in Elz im Landkreis Limburg-Weilburg listete Seyfarth die Möglichkeiten – Anpassung des Honorars über eine geänderte Arzneimittelpreisverordnung (AMPreisV) sowie die unkomplizierte Skonto-Freigabe – auf und überreichte sie der Ministerin. Stolz versprach, das Thema beim nächsten Treffen mit Bundesgesundheitsministerin Nina Warken (CDU) anzusprechen.
Heute bekräftigte der HAV seine Forderungen noch einmal. »Diese Maßnahmen dürfen nicht alle in einem großen Reformpaket zusammengefasst werden, bei dem sich am Ende die Umsetzung am langsamsten und kompliziertesten Teil orientieren muss«, so Seyfarth in einer Mitteilung des HAV. Im Koalitionsvertrag sind bekanntlich neben einer Anpassung des Fixums sowie der Aufhebung der Skonto-Deckelung die Kühlkettenpflicht für Versandapotheken sowie die Weiterentwicklung der Heilberufe verankert.
Zeitkritisch kann es Seyfarth zufolge werden, wenn EU-Recht berührt wird, was bei der geplanten Kühlkettenpflicht für EU-Versender der Fall sein könnte. Dies würde »automatisch eine Verzögerung um anderthalb bis zwei Jahre« nach sich ziehen, befürchtet der HAV-Chef. »Unter dieser Blockade dürfen die dringendsten Punkte – Honoraranpassung und Skontoverbot – nicht leiden.« Dies solle bei jedem Gespräch mit Politikerinnen und Politikern »klar adressiert« werden.
Man stehe »in konstruktivem Austausch« mit der Bundesgesundheitsministerin, betonte das hessische Gesundheitsministerium hierzu gegenüber der PZ. Besprochen würden unterschiedliche Themen der Gesundheitspolitik. Dazu gehöre – neben Krankenhausreform und »den Herausforderungen in der Pflege« – auch der Stellenwert der inhabergeführten Apotheken. Die Vorschläge habe Stolz, »wie zugesagt, weitergereicht«.