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Neurodermitis

Hautpflege in kritischen Lebensphasen

Neurodermitis ist immer eine Herausforderung: für die allerkleinsten Betroffenen ebenso wie für Heranwachsende und stets auch für ihre Eltern. Das Apothekenteam sollte über die richtige Hautpflege bei Neurodermitis Bescheid wissen.
Maria Pues
20.08.2024  18:00 Uhr

Rund 13 Prozent der Kinder in Deutschland leiden zumindest zeitweise an Neurodermitis (atopischer Dermatitis). Dabei handelt es sich um eine chronische oder in Schüben verlaufende Hauterkrankung, die meist mit einem starken Juckreiz einhergeht. Letzterer ist vor allem für Kinder oft nur schwer zu ertragen; sie kratzen sich, was zu infektionsgefährdeten Verletzungen der Haut führen kann.

Doch auch ohne diese besteht bei Neurodermitis-Haut ein erhöhtes Risiko für Infektionen, etwa mit Bakterien wie Staphylococcus aureus, Viren wie Herpes-Viren, Dellwarzen oder Pilzen wie Tinea-Arten. Neben einer phasengerechten und der Schwere der Erkrankung angepassten Therapie spielt eine geeignete Basispflege eine wichtige Rolle.

Bei etwa der Hälfte der Patienten manifestiert sich die atopische Dermatitis bereits in den ersten sechs Lebensmonaten. Bis zum frühen Erwachsenenalter sind rund 60 Prozent der betroffenen Kinder wieder symptomfrei. Doch unter anderem ein früher Krankheitsbeginn, das Vorliegen weiterer Erkrankungen aus dem atopischen Formenkreis, ein schwerer Krankheitsverlauf im Kindesalter und weitere Betroffene in der Familie zeigen ein erhöhtes Risiko für ein Fortbestehen der Erkrankung bis ins Erwachsenenalter hinein an.

Kopfgneis oder Milchschorf?

Auffällige Anzeichen auf Babys Kopf: Ist das schon Neurodermitis? Nicht unbedingt. Denn bei vielen Babys zeigt sich ein sogenannter Kopfgneis (seborrhoisches Ekzem). Anders als etwa Milchschorf tritt er bereits in den ersten vier Lebenswochen auf. Erkennbar ist er an fettigen, weichen, gelbbraunen Schuppen; manchmal geht er auch mit einem unangenehmen Geruch einher. Gerötete Stellen und Juckreiz treten nicht auf. Meist verschwindet er von selbst wieder.

Milchschorf hingegen kann ein erstes Anzeichen für eine Neurodermitis sein. Er tritt in der Regel erst ab dem dritten Lebensmonat auf. Die Schuppen sind hart, die Kopfhaut ist gerötet und es kann zu entzündeten, nässenden Stellen kommen. Auch Juckreiz ist möglich. Daher sind die Babys oft auch unruhig und quengelig. Eltern sollten mit ihrem Baby einen Kinderarzt aufsuchen, um eine genaue Diagnose zu erhalten und die weiteren Schritte zu besprechen.

Da dem atopischen Ekzem eine gestörte Hautbarriere zugrunde liegt, sind eine angepasste Reinigung und Pflege der Haut in allen Phasen der Erkrankung besonders wichtig. Die Reinigung der Haut sollte dabei möglichst schonend erfolgen. Das heißt: Keine alkalischen Seifen, Dusch- und Vollbäder sollten so kurz wie möglich dauern. Bei Babys kann eine schonende Reinigung der Haut bereits auf dem Wickeltisch erfolgen; für das anschließende Bad reichen dann schon wenige Minuten aus.

Badeöle können dazu beitragen, eine Austrocknung der Haut zu vermindern. Anschließend sollte die Haut vorsichtig trocken getupft und die Hautpflege auf die noch leicht feuchte Haut aufgetragen werden. Diese sollte Moisturizer wie Glycerol enthalten. Harnstoff kann bei Säuglingen zu Hautreizungen führen und sollte bei ihnen daher nicht zum Einsatz kommen. Die Hautpflege sollte außerdem frei von Farb-, Duft- und Konservierungsstoffen sein. Nicht empfohlen werden grundsätzlich reine Ölprodukte wie Kokosnuss- oder Olivenöl, da diese den transepidermalen Wasserverlust erhöhen und damit die Haut stärker austrocknen können.

Grundsätzlich gilt außerdem: Je trockener die Haut ist, umso lipidreicher sollte die Hautpflege sein. In akuten Schüben eignen sich hingegen wasserhaltige Zubereitungen. Hilfreich für Babys können außerdem weiche Fäustlinge sein. Sie verhindern, dass das Baby sich infolge eines starken Juckreizes die Haut aufkratzen kann.

Die Pubertät: eine Herausforderung auch für die Haut

Keinen Bock mehr auf Neurodermitis und seine Hautpflege-Regeln – wer in die Pubertät kommt, möchte sich keinesfalls mehr von seinen Eltern baden und eincremen lassen. Bei vielen überwiegt außerdem eine ausgeprägte Experimentierfreude, auch in Sachen Körperschmuck und Kosmetik.

Diese Zeit ist daher für Eltern wie für Betroffene von Gratwanderungen geprägt: Ungeeignete Hautpflegeprodukte können einen neuen Schub ebenso auslösen wie Stress mit Eltern, Freunden oder in der Schule. Apotheken können auch hier unterstützen, denn fremder Rat wird in dieser Zeit häufig eher angenommen als elterlicher. Empfehlungen zu einer eigenverantwortlichen Hautpflege können dazugehören, aber auch Tipps, wie man mit Stress besser klarkommen kann.

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