Hausärzte und Apotheken fordern gemeinsam mehr Geld |
In Nordrhein hat sich ein »Aktionsbündnis Patientenversorgung« aus Praxis- und Apothekenteams zusammengeschlossen. / Foto: Getty Images/Dario Secen
Eine Kritik des Aktionsbündnisses betrifft das Gesundheitsstärkungsgesetz. Das Gesetz solle eigentlich die primärärztliche Versorgung stärken, die Vorschläge im Referentenentwurf täten dies aber gerade nicht.
Im Koalitionsvertrag habe die Ampelkoalition zudem eine Stärkung der Apotheken und Hausärzte versprochen. Das Gegenteil habe mit der Erhöhung des Kassenabschlags und einem 10-jährigen Honorarstillstand für die Apotheken stattgefunden, moniert das Bündnis. »Wir wollen alle Patienten auch in Zukunft sicher versorgen. Das muss aber auch bezahlt werden. Die mangelnde politische, finanzielle und wertschätzende Unterstützung der Politik steht im krassen Missklang dazu.«
Apotheken, Hausärzte und Praxispersonal verweisen auf die eklatante Unterfinanzierung des Systems und eine immer weiter zunehmende Versorgungslast. Die Honorare und Vergütungen müssten jetzt erhöht und kontinuierlich an die steigenden Anforderungen angepasst werden.
Die Beratung und Behandlung der Patientinnen und Patienten müsse im Mittelpunkt stehen, nicht die überbordende Bürokratie. »Immer mehr belasten zunehmende Mangelverwaltungsaufgaben und Lieferengpässe vor dem Hintergrund von Personalmangel und auch demografiebedingt steigende Patientenzahlen die medizinische und pharmazeutische Tätigkeit in den Hausarztpraxen und Apotheken. In der Vergütung wird dies schon lange nicht mehr ausreichend abgebildet«, heißt es in der gemeinsamen Erklärung weiter.
Die Hauptlast in der ambulanten Versorgung werde von den Hausarztpraxen und Apotheken vor Ort getragen. Der Nachwuchs benötige aber verlässliche Perspektiven für die Niederlassung. Die »Generation Z« sei bereit, unternehmerische Risiken einzugehen. Die Bundesregierung müsse dann aber auch dafür sorgen, dass Leistungen der Arztpraxen und Apotheken und ihrer Beschäftigten vollständig bezahlt werden. »Das ist eigentlich eine Selbstverständlichkeit, die aber in der Gesundheitspolitik in Vergessenheit geraten ist«, so das Bündnis. Die Zeit für die Politik, eine sichere ambulante Versorgung in Zukunft zu sichern, werde immer kürzer.