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Scharfe Kritik

Hausärzte sehen Reformpläne als »Dammbruch«

Apotheken sollen mehr Impfmöglichkeiten bekommen und unkomplizierter Arzneimittel abgeben können. So sehen es die Pläne des Bundesgesundheitsministeriums (BMG) vor, die Bundesgesundheitsministerin Nina Warken (CDU) gestern beim Deutschen Apothekertag (DAT) skizzierte. Den Hausärzten ist das alles andere als recht.
PZ
17.09.2025  10:20 Uhr

Mehr Schulterschluss zwischen den Heilberufen – den hat Bundesgesundheitsministerin Nina Warken (CDU) laut eigener Aussage auf der Agenda. So betonte sie zumindest gestern in ihrem Grußwort, dass mehr Zusammenarbeit das Gesundheitswesen voranbringen könne. Mit konkreten Plänen dazu sind die Hausärzte aber teils nicht einverstanden.

Damit, dass Apotheken laut den Eckpunkten künftig unter bestimmten Bedingungen und für bestimmte Patientengruppen Arzneimittel verschreiben und abgeben dürfen, «überschreitet die Politik eine rote Linie«, ließ der Hausärzteverband wissen. Warken hatte gestern die erleichterte Arzneimittelabgabe skizziert.

So sollen etwa Stammpatienten und chronisch kranke Menschen im Notfall auch ohne vorliegendes Rezept ihre benötigten Medikamente bekommen. Das lehnen die Hausärzte ab: »Apothekerinnen und Apotheker werden hier mit Aufgaben betraut, für die es ein Medizinstudium braucht«, so die Bundesvorsitzenden Nicola Buhlinger-Göpfarth und Markus Beier.

Verband: Gefährliches Vorhaben

Nach den Plänen würden »im Klartext« verschreibungspflichtige Arzneimittel abgegeben, ohne dass eine Ärztin oder ein Arzt die Patientin oder den Patienten überhaupt zu Gesicht bekommen habe, kritisierten Buhlinger-Göpfarth und Beier. Ob es sich um eine unkomplizierte Erkrankung handelt und nicht beispielsweise um eine Lungenentzündung, sei ohne ärztliche Untersuchung nicht möglich. »Das ist ein gefährliches Vorhaben.« Der Verband kündigte Widerstand gegen die Pläne an. »Das kann auch nicht im Sinne der Apothekerinnen und Apotheker sein.«

Auch die Pläne zu erweiterten Impfmöglichkeiten in Apotheken rufen bei den Ärzten harsche Kritik hervor. Es werde in Apotheken doch kaum geimpft, so die Meinung des Verbands. »Die Politik ignoriert diese Erfahrungen jedoch einfach und möchte die Kompetenzen der Apotheken bei den Impfungen sogar noch weiter ausbauen.« Dabei ließen sich die Quoten dadurch nicht steigern; effizient sei nur eine bessere Koordination, nicht »immer neue Impfstellen«.

Der Verband kann den Plänen nichts Gutes abgewinnen und resümiert: »Diese Reformen würden unser ohnehin schon überkomplexes Gesundheitswesen noch unübersichtlicher machen.«

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