Hausärzte: Keine Entspannung bei Liefer-Engpässen |
Die Situation mit den Lieferengpässen hat sich laut dem Hausärzteverband in diesem Jahr nicht verbessert. / Foto: Getty Images/Steve Debenport
»Die Hausarztpraxen kämpfen jeden Tag mit massiven Lieferengpässen bei vielen dringend notwendigen und weit verbreiteten Medikamenten«, sagte Buhlinger-Göpfarth, dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). Inzwischen sei eine »ganze Palette von Medikamenten«, die in den Hausarztpraxen regelmäßig verschrieben würden, von Lieferschwierigkeiten betroffen. Die genaue Liste sei regional unterschiedlich und ändere sich auch ständig, sagte sie.
Besonders betroffen sind nach ihren Angaben nach wie vor Antibiotika, sowohl für Kinder als auch für Erwachsene. Aber auch Blutdrucksenker, Psychopharmaka, Augentropfen und Augensalben sowie bestimmte Statine (Cholesterinsenker) seien Mangelware.
Zumindest die Apotheken haben jetzt etwas mehr Freiräume bei der Bewältigung der Engpässe: Seit dem 1. Dezember gilt die »Dringlichkeitsliste Kinderarzneimittel Herbst-Winter 2023/2024«. Für die beim Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) gelisteten rund 350 Pharmazentralnummern (PZN) gelten gelockerte Austauschregeln.
Bei Nichtverfügbarkeit des abzugebenden Arzneimittels dürfen Apotheken dieses gegen ein wirkstoffgleiches in der Apotheke hergestelltes Arzneimittel, auch in einer anderen Darreichungsform, oder gegen ein wirkstoffgleiches Fertigarzneimittel in einer anderen Darreichungsform, ohne Rücksprache mit dem verordnenden Arzt austauschen. Allerdings müssen die Apotheken zunächst die Abgabe-Rangfolge beachten – also Rabattverträge, vier preisgünstigste Generika, Importe überprüfen. Der praktische Nutzen der Liste wird daher von der ABDA bezweifelt.