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Geheimnisvolles Lächeln

Hatte Mona Lisa eine Schilddrüsenstörung?

Das berühmte Lächeln der Mona Lisa hat möglicherweise eine schlichte medizinische Erklärung: eine Schilddrüsenunterfunktion. Dafür sprechen offenbar mehrere Besonderheiten ihrer Physiognomie. Es ist aber nicht die erste Diagnose, die »La Gioconda« posthum gestellt bekommt.
AutorAnnette Mende
Datum 26.09.2018  11:36 Uhr

Das Porträt der Mona Lisa von Leonardo da Vinci ist das berühmteste Gemälde der Welt und lockt jährlich Millionen Besucher in den Pariser Louvre. Doch wo die meisten Betrachter lediglich eine wunderschöne Frau sehen, schrillt bei manchen Ärzten die diagnostische Alarmglocke: Sie finden im unergründlichen Gesichtsausdruck der Gattin des florentinischen Seidenhändlers Francesco del Gioconda Anzeichen pathologischer Veränderungen.

Auffällig sind vor allem zwei Besonderheiten: eine kleine Erhebung im inneren linken Augenwinkel, die man unwissenschaftlich als Knubbel bezeichnen könnte und deren wissenschaftlicher Name Xanthelasma lautet, sowie ein etwas größerer, weicher Knubbel an der rechten Hand, vermutlich ein Lipom. Die Dame habe an familiärer Hyperlipidämie gelitten, lautete daher bislang die Einschätzung von Medizinern.

Mandeep R. Mehra vom Brigham and Women’s Hospital in Boston und Hilary R. Campbell von der University of California warten nun in den »Mayo Clinic Proceedings« mit einer neuen Diagnose auf, für die sie auf dem berühmten Bild mehrere Indizien entdeckt haben wollen. Die hohe Stirn, das stumpfe Haar, die fehlenden Augenbrauen, die gelbliche Hautfarbe und vor allem der dicke Hals – möglicherweise ein Kropf – deuten aus ihrer Sicht auf eine Schilddrüsenstörung als gemeinsame Ursache hin. Die Xanthelasma und Lipom bedingende Hyperlipidämie habe sich erst sekundär entwickelt.

Die Autoren untermauern ihre Theorie folgendermaßen: In der Renaissance hätten sich die Menschen in Italien vorwiegend vegetarisch ernährt, was einen Jodmangel begünstige. Zudem habe die Mona Lisa nur wenige Monate, bevor sie portraitiert worden sei, ihren Sohn Andrea geboren, sie habe also möglicherweise an einer Störung der Schilddrüsenfunktion infolge der Geburt gelitten. In der Tat ist etwa die Hashimoto-Thyreoiditis bei jungen Müttern besonders häufig.

Mehra und Campbell räumen ein, dass auch andere Erklärungen für die beobachten Auffälligkeiten denkbar sind. So könne das Fehlen der Körperbehaarung ganz einfach der damaligen Mode geschuldet sein und die gelbliche Hautfarbe dem Verblassen der Farben. Nichtsdestotrotz glauben sie selbst, mit der Diagnose Hypothyreoidismus richtig zu liegen. Schließlich sei es gewissermaßen „die Faszination krankheitsbedingter Unvollkommenheiten“, die diesem Meisterwerk seinen geheimnisvollen Realismus und Charme verleihe.

DOI: 10.1016/j.mayocp.2017.12.029

Fotos: Fotolia/Pascale Gueret (oben), Fotolia/jozefklopacka (unten)

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