Handys machen keine Hirntumoren |
Annette Rößler |
18.03.2024 17:00 Uhr |
Handys sind von elektromagnetischen Feldern umgeben. Einer Studie zufolge erhöht häufiges Telefonieren mit dem Handy das Risiko für Hirntumoren aber nicht. / Foto: Adobe Stock/fizkes
Cohort Study on Mobile Phones and Health – kurz COSMOS – heißt die Studie, deren Ergebnisse eine Beruhigung für all jene sein dürfte, die Handystrahlung als Gesundheitsgefahr einschätzen. Es handelt sich um eine prospektive Kohortenstudie mit Teilnehmenden aus Dänemark, Großbritannien, Finnland, den Niederlanden und Schweden. Diese wurden zwischen 2007 und 2012 rekrutiert und detailliert zu ihrer gegenwärtigen und zurückliegenden Mobiltelefonnutzung befragt. Anschließend wurde über einen Zeitraum von median sieben Jahren verfolgt, wie viele Fälle von Hirntumoren es in der Kohorte gab, und dies mit der Handynutzung korreliert.
Im Fachjournal »Environment International« hat jetzt eine Gruppe um Professor Dr. Maria Feychting vom Karolinska Institutet in Stockholm die Ergebnisse veröffentlicht. Demnach wurden bei den insgesamt 264.574 Teilnehmenden in 1.836.479 Personenjahren 149 Gliome diagnostiziert, 89 Meningeome und 29 Akustikusneurinome. Gliome können bös- oder gutartig sein, Meningeome und Akustikusneurinome sind (meistens) gutartig.
Bei keiner der drei Tumorarten war ein Zusammenhang mit der Handynutzung feststellbar: Die Häufigkeit des Auftretens unterschied sich zwischen den 10 Prozent der Teilnehmenden, die ihr Mobiltelefon am intensivsten genutzt hatten, nicht von denjenigen mit deutlich geringerer Nutzung. Auch bei Probanden, die vor Studienbeginn bereits mehr als 15 Jahre lang ein Handy benutzt hatten, war verglichen mit denjenigen, die erst kürzer mobil telefonierten, keine erhöhte Tumorrate zu sehen.
Das Ausmaß der kumulativen Mobiltelefonnutzung sei ihren Ergebnissen zufolge nicht mit dem Risiko für ein Gliom, Meningeom oder Akustikusneurinom assoziiert, fassen die Autoren zusammen. »Die Technik der Mobiltelefonie verändert sich ständig und manche Tumoren, die wir untersucht haben, sind äußerst selten«, merkt Feychting jedoch in einer Mitteilung an. Die Gruppe wolle daher die COSMOS-Teilnehmenden weiter begleiten, um Schlussfolgerungen zu möglichen Langzeitrisiken zu ziehen, so die Umweltmedizinerin.