Pharmazeutische Zeitung online Avoxa
whatsApp instagram facebook bluesky linkedin xign

Medikamente und Hitze
-
Haltbarkeit auf dem Prüfstand

Viele Arzneien dürfen nur bis zu einer bestimmten Temperatur aufbewahrt werden. Die wird an heißen Tagen in Wohnungen oft überschritten. Pharmaunternehmen prüfen deshalb Änderungen – vorrangig aber nicht für den deutschen Markt.
Autordpa
Datum 28.12.2018  11:14 Uhr

Im Hitzesommer 2018 haben sich vermutlich viele Menschen hin und wieder einen Platz im Kühlschrank gewünscht. Bei Medikamenten war dieser meist sogar obligat: Oft findet sich auf der Verpackung der Hinweis, die Arznei bei nicht mehr als 25 Grad aufzubewahren. Ein Wert, der in vielen deutschen Wohnungen im vergangenen Sommer überschritten worden sein dürfte – der Kühlschrank war dann der einzig passende Lagerungsort. Gibt es angesichts der immer neuen Hitzerekorde Pläne, Medikamente auch für höhere Temperaturen haltbar zu machen?

»Manche Firmen prüfen bereits seit längerem die Haltbarkeit ihrer Medikamente nicht mehr bei 25 Grad Celsius, sondern bei der alternativ in den internationalen Leitlinien vorgesehenen Temperatur von 30 Grad Celsius«, erläutert Siegfried Throm vom Verband der forschenden Pharma-Unternehmen (vfa) in Berlin. Bei den 25 Grad handele es sich allerdings nicht um eine absolute Obergrenze. »Ein Medikament verdirbt also nicht, wenn es für einige Tage ein paar Grad höheren Temperaturen ausgesetzt wird; von Zäpfchen und Cremes einmal abgesehen.«

Die begrenzte Haltbarkeit in Zeiten von Hitzesommern spielt beim Bayerischen Apothekerverband noch keine Rolle, sagt Thomas Metz von der Verbandspressestelle. Er gibt eher zu bedenken, dass für den Medikamenten-Versandhandel nicht die gleichen Auflagen bei der Einhaltung etwa von Kühlketten gelten wie für den deutschen Großhandel. Ansonsten gelte das Offensichtliche: »Antibiotika und Zäpfchen sollte man natürlich nicht im Auto in praller Sonne liegen lassen.«

Neue Darreichungsformen in Deutschland vorerst nicht geplant

Für Regionen, in denen es sehr viel wärmer ist als in Deutschland, ist eine robuste Haltbarkeit deutlich wichtiger. Throm berichtet von einem HIV-Medikament, das früher im Kühlschrank gelagert werden musste und das gerade in Afrika vielfach eingesetzt wird. Der Hersteller habe dann eine besondere Art Filmtabletten entwickelt, die ungekühlt gelagert werden kann.

Für Deutschland stelle sich die Frage von neuen Darreichungsformen der Arzneien, die auch bei höheren Temperaturen haltbar sind, »auf absehbare Zeit« nicht, urteilt der Geschäftsführer Forschung, Entwicklung, Innovation des vfa. »Denn wegen der EU-weiten Geltung der Arzneimittelregelungen ist die Haltbarkeit unserer Medikamente für eine Lagerung in der gemäßigten und der subtropischen/mediterranen Zone ausgelegt; das sind härtere Anforderungen als sie speziell das in der gemäßigten Zone liegende Deutschland erfordern würde.«

Grundsätzlich gibt es Throm zufolge internationale Richtlinien, die Hersteller bezüglich der Haltbarkeitsanforderungen beachten müssen und die vier Klimazonen der Erde berücksichtigen. Der Klimawandel könnte da zu einer leichten Grenzverschiebung führen, vermutet der Pharmazeut. Vor einer unlösbaren Aufgabe sieht er sich und seine Kollegen aber nicht: »Es wird keine neue Zone hinzukommen, mit der die Arzneimittelentwickler noch nicht zu tun hatten.« Einige Unternehmen und Forschungsgruppen arbeiteten etwa an Impfstoffen, die ungekühlt in den Tropen eingesetzt werden können. So könne man die Arbeit der Impfteams dort wesentlich erleichtern.

Frag die KI
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
BETA
Menü
Zeit
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
Zeit
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
Senden
SENDEN
KI
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
KI
KI
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa