Pharmazeutische Zeitung online Avoxa
whatsApp instagram facebook bluesky linkedin xign
Neue Einschätzung

Halbe Weltbevölkerung ohne sicheres Trinkwasser

Mehr als 4,4 Milliarden Menschen in Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen verfügen nicht über eine sichere Trinkwasserversorgung. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Studie, die bisherige, weniger gravierende Einschätzungen infrage stellt.
AutorKontaktCarolin Lang
Datum 19.08.2024  12:30 Uhr

Sauberes Trinkwasser gilt als Menschenrecht. Dennoch ist es bei weitem nicht überall auf der Welt verfügbar. Nach Schätzungen von Weltgesundheitsorganisation (WHO) und dem Kinderhilfswerk Unicef hatten im Jahr 2020 etwa zwei Milliarden Menschen keinen sicheren Zugang zu sauberem Trinkwasser. Die neue Studie, publiziert im Journal »Science«, deutet darauf hin, dass das Ausmaß tatsächlich etwa doppelt so hoch sein könnte.

Die Arbeitsgruppe um Erstautorin Esther E. Greenwood, Doktorandin am Eawag – dem Wasserforschungsinstitut des ETH-Bereichs, kommt für dasselbe Jahr zu der Einschätzung, dass nur einer von drei Menschen in Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen eine sichere Trinkwasserversorgung nutzte. Entsprechend hätten 4,4 Milliarden Menschen diese nicht. Als wichtigsten limitierenden Faktor identifizierten sie fäkale Verunreinigungen, angezeigt durch den Nachweis von Escherichia coli in der primären Trinkwasserquelle.

Datenlücken erschweren die Schätzungen zur Trinkwasserversorgung

Für mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung fehlten Daten zur sicheren Trinkwasserversorgung, stellt die Arbeitsgruppe heraus. »Mit unserer Arbeit wollen wir dazu beitragen, diese Informationslücke zu schließen«, so Greenwood in einer Mitteilung des Eawag.

Auf Grundlage der vorhandenen Daten aus Haushaltserhebungen aus 27 Ländern sowie globalen Erdbeobachtungsdaten entwickelten sie mithilfe von maschinellem Lernen Modelle, um die Nutzung einer sicheren Trinkwasserversorgung in insgesamt 135 Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen abzuschätzen.

Die Diskrepanz zur Einschätzung von WHO und Unicef rühre neben der lückenhaften Datenlage und einer unterschiedlichen Methodik der Studien auch daher, dass das Team um Greewnwood die Kriterien für eine sichere Trinkwasserversorgung – Verfügbarkeit, Zugänglichkeit, Qualität und Art der Zapfstelle – strenger bewertet habe, erklärt sie in einem Interview mit dem »SWR«.

Es sei »schwierig«, zu sagen, welche der Schätzungen genauer sei – die von WHO und Unicef oder die der aktuellen Studie – äußert sich Dr. Robert Bain, Statistiker im Unicef-Regionalbüro für den Nahen Osten und Nordafrika, der an der Berechnung beider Zahlen mitgewirkt habe, gegenüber dem Fachjournal »Nature«. »Unabhängig davon, welche Zahl man zugrunde legt – zwei oder vier Milliarden – die Welt hat noch einen weiten Weg vor sich«, bis die Grundrechte der Menschen sichergestellt seien, so Bain.

»Ich denke, dass unsere Studie dazu beitragen kann, das Bewusstsein für den Zustand der Trinkwasserversorgung in Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen zu schärfen, und aufzuzeigen, wo es Datenerhebungen und finanzielle Investitionen braucht, um die Situation zu verbessern«, kommentiert Greenwood abschließend.

Frag die KI
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
BETA
Menü
Zeit
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
Zeit
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
Senden
SENDEN
KI
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
KI
KI
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa