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Psychopharmaka

Häufig verordnet, nicht immer geeignet 

Anticholinerge Nebenwirkungen und erhöhte Sturzgefahr: Dies sind zwei der häufigsten Gründe, warum Arzneistoffe potenziell ungeeignet sind für ältere Menschen. Was bei Antipsychotika und Antidepressiva zu beachten ist.
Brigitte M. Gensthaler
26.02.2024  18:00 Uhr

Warum bekommen Senioren Psychopharmaka?

»Antipsychotika werden vor allem für junge und mittelalte Patienten mit psychotischen Erkrankungen wie Schizophrenie entwickelt, aber bei Senioren werden die meisten Antipsychotika nicht wegen einer Schizophrenie eingesetzt«, berichtete die Ärztin. Niedrig potente Stoffe wie Melperon, Pipamperon und Levomepromazin würden oft zur Beruhigung eingesetzt, Risperidon bei dementen Menschen mit Agitiertheit und Aggression.

Die Priscus-Liste nennt dafür Dosisobergrenzen und einen begrenzten Anwendungszeitraum. »Nach vier bis sechs Wochen muss die Medikation überprüft und gegebenenfalls abgesetzt werden.« Eine Dosisreduktion sowie nicht medikamentöse Maßnahmen seien oft hilfreich.

Auch bei den Antidepressiva ist die PIM-Liste lang. Als Alternativen werden Sertralin unter 100 mg/Tag, Citalopram oder niedrig dosiertes Mirtazapin genannt. »Alle Antidepressiva erhöhen das Sturzrisiko«, mahnte Thürmann. Es gebe hierbei keine Unterschiede zwischen Trizyklika und SSRI. Bei Patienten mit (leichten) kognitiven Störungen und Depression empfiehlt die im November 2023 aktualisierte S3-Leitlinie »Demenzen« körperliche Aktivierung, auch Tanztherapie, und kognitives Training. Für Alzheimer-Patienten mit Depression schlägt sie als Medikation Sertralin oder Mirtazapin vor.

Deprescribing hilft viel

»Gerade Psychopharmaka sind ein guter Bereich, um den Patienten mit dem Absetzen etwas Gutes zu tun«, sagte die Ärztin. Das Deprescribing solle in einem strukturierten Prozess unter ärztlicher Überwachung erfolgen. »Viele Senioren sind froh, wenn sie weniger Tabletten nehmen müssen und eine bessere Lebensqualität haben.« Apotheker könnten sie beruhigen, dass ihnen »nichts weggenommen« werde. Zum Absetzen gebe es Leitlinien für verschiedene Arzneistoffgruppen, zum Beispiel Antipsychotika.

Was tun, wenn jemand eine Medikation gut verträgt und damit altert? Man müsse nicht unbedingt absetzen, sollte aber prüfen, ob man zum Beispiel bei Sulfonylharnstoffen auf eine leitliniengerechte Medikation umsteigen kann, empfahl Thürmann in der Diskussion. Wichtig sei es, auch nach diskreten Veränderungen zu fragen, zum Beispiel nach Vergesslichkeit und Urologika.

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